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Description
(Text)
Es geschieht das Unfassbare: Ein umstürzender LKW reißt sieben junge Insassen des B 1000 in den Tod, darunter zwei schwangere Mädchen. Nur die Schwester der Autorin überlebt schwerverletzt. Zunächst. Denn auch sie stirbt nach langer Zeit im Koma.
Die Autorin Heide Gerlach widmet dieses Buch Ihrer toten Schwester Vera und beschreibt, wie ein Schicksalsschlag das Leben der Familie fortan verändert hat. In den Mittelpunkt ihrer Erinnerungen rückt sie den Verlobten ihrer Schwester, der versucht, dem Fluch des Unfalls zu entfliehen...
Wenn eine Welt zerbricht - eine tragische, fesselnde und berührende Lebensgeschichte.
(Extract)
Die Ungewissheit brachte Peter auch in der folgenden Nacht keinen Schlaf. Der Uhrzeiger bewegte sich bereits auf drei Uhr, als ihn ein kurzer oberflächlicher Schlaf überfiel, er jedoch das Gefühl hatte, keine Minute geschlafen zu haben. Völlig zermürbt und ausgelaugt von den schönen Bildern von einer schönen, harmonischen Zweisamkeit mit seiner Liesel, die in der Nacht wie ein Film an ihm vorüber gezogen war, begann er sehr früh den neuen Tag. Er hatte in dieser Nacht keine Erinnerung an einen Tag, in dem sie stritten oder nicht einer Meinung waren, an dem sie nicht in Harmonie lebten. Sie kannten sich jetzt seit eineinhalb Jahren. An Liesels achtzehnten Geburtstag im letzten Februar hatten sie sich verlobt. Auch die Bilder dieses wunderschönen Tages liefen in der Nacht an ihm vorüber. Er sah immer und überall seine Liesel mit ihren Grübchen auf der rechten und linken Wange, die ihr freundliches Wesen noch lieblicher machten. Er sah, wie stolz sie auf den hübschen Verlobungsring war und wie sie die darauf folgende Nacht im Glücksrausch verbrachten, was beide noch nie in ihrem Leben vorher so erfahren hatten. Wenn ich im Februar meine Lehre beendet habe, bestellen wir das Aufgebot, nicht wahr Peter! Hatte sie ihm glücksselig ins Ohr geflüstert. Sie konnte es nicht erwarten, endlich eine eigene Familie und vor allem Kinder zu haben. Sie war mit ihren achtzehn Jahren einfach perfekt und wie geschaffen dafür. Sie freute sich auf ein ständiges Zusammensein, das sie in seinem Elternhaus geplant hatten.
Um sechs Uhr klopfte Peter an die Tür seines Chefs, Rudi Krahl, um sich trotz der genehmigten Auszeit nochmals zu entschuldigen. Als dieser ihn sah, brauchte Peter nichts zu sagen, dennoch sprudelte es aus ihm heraus: Ich muss unbedingt noch einmal ins Krankenhaus. Ich brauche Gewissheit, wie es wirklich um Liesel steht. Aber selbstverständlich, keine Frage, fahre los mein Junge , erwiderte sein Chef. Peter war, wie seine Liesel beim Chef und den Kollegen sehr beliebt. Pass auf dich auf! , bekam er noch mit auf den Weg. Wind und Regen trotzend, fuhr er mit seinem Motorrad durch den frühen Morgen.
Im Krankenhaus angekommen führte ihn sein Weg sofort auf die Intensivstation. Liesel war nicht in dem Zimmer,, in dem er sie noch gestern vorgefunden hatte.



