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Description
(Short description)
Sechs tragikomische Märchen erzählen von kleinen Helden mit allerlei Schwächen und Nöten. "Das zarte Fröschlein" etwa ist winzig wie eine Fliege und empfindlich wie eine Mimose, "Holla, die Waldfee" ist abenteuerlustig wie ein Pirat und hat nur Unfug im Kopf. Diese und andere Gestalten erleben jedoch so manche Überraschung, die ihrem Dasein eine neue Wende bringt.
(Table of content)
Aus dem Inhalt:
Der Herzkasper;
Runzelpunzel;
Der dunkle Unk;
Holla, die Waldfee;
Der Klabusterfranz;
Das zarte Fröschlein
(Extract)
Vor langer Zeit lebte in einer Wohnsiedlung am Stadtrand der Herzkasper in seiner kleinen Wohnung. Der Herzkasper war dünn und fror leicht, deshalb trug er drinnen wie draußen einen langen, dunkelgrünen Wollmantel, dicke Socken und eine rubinfarbene Schlabbermütze. Er hatte einen kleinen, dicken Hund namens Hexenschuss. So hieß er, weil er zeit seines Lebens einen Hexenschuss im Rücken hatte und ein wenig humpelte. Hexenschuss war mit einem Schnauzbart und kurzem, rabenschwarzem Fell angetan. Er hatte glänzende Knopfaugen und ein Stummelschwänzchen. Jeden Morgen und jeden Abend um Punkt sieben Uhr ging der Herzkasper mit seinem Hund spazieren, immer den gleichen Weg, einmal um den Block. Der Herzkasper mochte keine Überraschungen, denn er regte sich furchtbar leicht auf und bekam dann heftiges Herzklopfen. Wenn es an der Tür klingelte, fiel er vor Schreck jedes Mal vom Stuhl. Wenn ihm das Klopapier einmal ausging oder er aus Versehen ein wenig Hagebuttentee verschüttete, kriegte er immer beinah einen Herzanfall. Selbst wenn ihn beim Spaziergang nur ein Nachbar fröhlich grüßte, erschrak er so, dass er seinen Kopf einzog und schnell seines Weges ging. Der Herzkasper kaufte immer im kleinen Laden gegenüber ein. Wenn es sein Knäckebrot nicht gab oder seine Lieblingsdrops, schnappte er nach Luft und sein Herz polterte. "Arrgh", machte er dann, "mein Herz!" und musste seine Herztropfen nehmen. Am liebsten hatte er es, wenn jeder Tag genau gleich war und immer alles ganz genau an seinem Platz war, denn dann brauchte er sich nicht aufzuregen. Er aß auch immer das Gleiche: morgens Knäckebrot mit Marmelade, mittags Grießbrei mit Kirschkompott und abends Knäckebrot mit Streichkäse. Sein treuer Hund Hexenschuss durfte mit am Tisch sitzen und bekam immer seine Portion ab. Er war des Herzkaspers einziger und bester Freund.
(Author portrait)
Andrea Brackmann absolvierte eine Schauspielausbildung und ein Psychologiestudium. Sie arbeitete in freier Praxis in Frankfurt am Main. Arbeitsschwerpunkt: hochbegabte Kinder, Jugendliche und Erwachsene (im Rahmen ihrer therapeutischen und diagnostischen Tätigkeit). In Zusammenarbeit mit der "Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind" (DGhK) Vorträge auf Informationsveranstaltungen, in Schulen und an Institutionen für Hochbegabte.
Andrea Brackmann schreibt seit ihrer Jugend Gedichte, Erzählungen und Kurzgeschichten. Nach diversen Veröffentlichungen (Rundfunk, Anthologien) kam sie 1999 in die Endausscheidung des "Bettina-von-Arnim"-Wettbewerbes für Kurzgeschichten. 2009 erkrankte sie schwer und gab ihren Beruf als Therapeutin auf. Seitdem widmet sie sich ganz dem Schreiben.