Description
(Text)
In dieser Arbeit werden Eigenschaften magnetischer Fluktuationen in der Plasmaumgebung des Planeten Venus untersucht. Die Venus besitzt kein globales planetares Magnetfeld und die Plasmaumgebung wird daher durch die Wechselwirkung des anströmenden Sonnenwindes mit der Atmosphäre des Planeten geprägt. Die untersuchten Magnetfelddaten wurden von dem Magnetometer auf der Raumsonde VENUSEXPRESS gemessen. Die magnetischen Fluktuationen werden mit Beobachtungen aus der Plasmaumgebung des Mars verglichen, die ähnliche Eigenschaften zeigen. Da beide Planeten über kein globales planetares Magnetfeld verfügen, vollzieht sich der Wechselwirkungsprozess mit dem Sonnenwind auf ähnliche Weise, was zur Ausprägung ähnlicher Wellenstrukturen führen kann. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der räumlichen Verteilung der Wellenintensität des fluktuierenden Magnetfeldes. Die größten Intensitätswerte werden dabei in der tagseitigen Magnetosheath beobachtet und es erfolgt eine starke Abnahme inRichtung des Terminators. Eine detaillierte Untersuchung erfolgt mit Hilfe eines Modells für das Strömungsverhalten des Plasmas um die Venus. Es wird angenommen, dass die Wellen in der Umgebung der Bugstoßwelle generiert werden und mit der turbulenten Plasmaströmung stromabwärts konvektieren. Weder variierende Mach-Zahlen noch geometrische Aspekte können einen wesentlichen Beitrag zur Erklärung der beobachteten Verteilung der Wellenintensität beisteuern. Allerdings liefert ein theoretisches Modell zur Energieabnahme in turbulenten Strömungen eine gute qualitative Übereinstimmung mit den analysierten Messdaten, da ein Abklingverhalten der Intensität als Funktion der Zeit nach einem Potenzgesetz beobachtet wird.
(Extract)
Der Sonnenwind strömt mit supersonischer, super-Alfvénischer und supermagnetosonischer Geschwindigkeit auf den Planeten zu. Die mittleren Eigenschaften des Sonnenwindes in der Venusentfernung von 0, 72 AE zur Sonne sind in Tabelle 2.1 aufgelistet. Aufgrund des mit dieser Geschwindigkeit anströmenden Sonnenwindes bildet sich eine schnelle magnetosonische Welle, die Bugstoßwelle (engl. bow shock), vor dem Planeten aus. Bei niedriger Sonnenaktivität beträgt der subsolare Abstand der Bugstoßwelle über der Oberfläche etwa 1900 km und am Terminator etwa 6900 km (). Diese Abstände wachsen bei hoher Sonnenaktivität auf etwa 2300 km und 8500 km an ().



