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Description
(Text)
In dieser Erzählung sieht ein Sattler im Traum die Königin seines Herzens. Er lässt sein altes Leben hinter sich und begibt sich auf die Reise, um diese Königin zu finden, weil er fest an die Erfüllung seines Traumes glaubt.
Auf der Reise schlüpft er in die Identität eines anderen, um sein Ziel verfolgen zu können. Im Laufe der Reise stellt er sich mutig den Herausforderungen des Augenblickes. Letztendlich stellt er dadurch sein eigentliches Ziel zurück. Was vorher wichtig war, bekommt jetzt eine andere, aber nicht unwesentlichere Funktion. Ob er dennoch die Königin seines Herzens findet, erfährst du, wenn du dich auf die Geschichte einlässt, um zu erleben, was möglich ist, wenn man an das Unmögliche glaubt.
(Extract)
Prolog
Ein alter Mann fing einmal an,
eine Geschichte zu erzählen.
Doch bevor er begann,
ging der alte Mann
zu seiner Frau
und strich ihr über die Haare,
die waren silbergrau.
Er schaute ihr tief in die Augen,
als wolle er jeden ihrer Blicke aufsaugen.
Und irgendwie, ich weiß nicht warum,
wurde es um die beiden stumm.
Stille,
nichts mehr war zu hören.
Ich hab es gesehen,
und konnt nicht verstehen,
was da geschah.
Auf einmal war es ganz hell.
Ein Leuchten, wie ein Blitz
oder ein Strahlen -
wenn ich könnte,
würd ich s für dich gerne malen.
Doch so war ich einfach nur dabei.
Mir wurde ganz warm,
mein Herz wurde weit.
Ich hüstelte kurz
und fragte dann: Wird es nicht Zeit,
die Geschichte zu erzählen?
Der Alte drehte sich um,
ein kurzer Blick noch zu seiner Frau.
Die lächelte,
als wisse sie ganz genau,
was gleich würde geschehen.
Dann kam er auf mich zu
und setzte sich auf das Kissen
auf seinem Stuhl,
und stand langsam wieder auf.
Er nahm das Kissen
in seine zitternde Hand,
als ersagte: Es kommt aus einem fernen Land
und ist aus Samt und Seide.
Nun liegt es hier auf diesem Holz.
Ich bin so stolz, dass ich es habe,
und mich darauf ausruhen darf.
Er räusperte sich, dann sagte er: Wollt ich dir nicht
eine Geschichte erzählen?
Ich nickte und fragte: Fängst du jetzt an?
Er nahm meine Hand in die seine
und meinte dann: Ich will nur noch kurz zu meiner Frau.
Mal sehen, wie es ihr geht,
bevor ich dir erzähle.
Er tat s
und schaute ihr tief in die Augen,
als wolle er jeden ihrer Blicke aufsaugen.
Und irgendwie, ich ahne warum,
wurde es um die beiden stumm.
Stille.
Nichts mehr war zu hören.
Ich hab es gesehen,
und konnt nun verstehen,
was da geschah.
Und auf einmal war es wieder ganz hell.
Ein Leuchten, wie ein Blitz
und ein Strahlen -
noch immer
würd ich s für dich gerne malen.
Der Alte drehte sich um.
Ein kurzer Blick noch zu seiner Frau.
Die lächelte,
als wisse sie ganz genau,
was gleich würde geschehen.
Dann kam er auf mich zu.
Ich nahm das Kissen von seinem Stuhl,
hielt es ihm hin,
blickte ihn an und sagte dann: Es kommt aus einem fernen Land
und ist aus Samt und Seide.
Ich bin so stolz,
dass ich es bin, die es nehmen darf,
um es dir hinzulegen,
auf diesen Stuhl.
Dann nahm ich seine Hand in die meine.
Und auf einmal ist es geschehen.
Ich durfte sie sehen,
aus seinen leuchtenden Augen.
Die ganze Geschichte:
Der Sattler und die Königin
(Author portrait)
Birgit Lotz lebt zur Zeit in einem kleinen Ort im Saarland. Geboren wurde sie 1961 in Hessen.Mit ihren Texten möchte sie dazu beitragen, dass der Leser in Eigenverantwortung zu einem Weg findet, auf dem er erkennen darf wer er ist und was ihn ausmacht. So lange, bis er sagen kann: Das bin ich. Das ist mir wichtig. Sie möchte durch ihre Texte Hoffnung schenken. Hoffnung auf ein Leben in gegenseitiger Wertschätzung und Akzeptanz des Anderen, der verschiedenen Wünsche, Prioritäten und Lebensbilder.Birgit Lotz möchte durch ihre Tätigkeit dazu beitragen, dass der Leser das Licht in sich entdeckt und zu dem Glauben zurückfindet, dass er selbst es ist, der in der Lage ist seinem Leben eine positive Wende zu geben.Dies bringt sie in Form von Meditationen, Märchen, Kurzgeschichten und Gedichten zum Ausdruck.
