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(Text)
Was heißt es, Brecht fortzuschreiben? Die für die deutsche Literatur nach 1949 maßgebliche Antwort hatte Peter Hacks bereits zu Beginn der sechziger Jahre formuliert: "Treue ist Verrat".
Doch erst Heiner Müllers viel späteres Bonmot wird in das Zitatenrepertoire der Zeitgenossen eingehen: "Brecht gebrauchen, ohne ihn zu kritisieren, ist Verrat".
Die Nachgeborenen sind keine Epigonen. Ihre Werke aber drücken beides aus: den Einfluß Brechts und ihren Kampf gegen diesen Einfluß. So wird etwa Peter Hacks Entscheidung für das Versmaß des Alexandriners erst als Maßnahme verständlich gegen Brechts reimlose Lyrik in unregelmäßigen Rhythmen.
