Description
(Short description)
Das, was die Geschichte der letzten Jahrzehnte gebracht hat - Schrecken wie Wandel - stand und steht so manchem ins Gesicht geschrieben, in Prag wie Berlin, Sofia oder Warschau. Der polnische Fotograf Chris Niedenthal war dabei, hat den Leuten ins Gesicht gesehen und so Geschichtsschreibung mit der Kamera betrieben. Martin Pollack, Träger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2011, schreibt dazu in seinem Essay: "...die damals entstandenenen Fotografien weisen weit über den jeweiligen Anlass hinaus. Sie berühren und verstören uns noch heute, obwohl die Ereignisse längst vorbei sind, vergangen, manchmal beinahe vergessen, aber die Gefühle und Stimmungen, die in diesen Bildern zum Ausdruck kommen, haben ihre Gültigkeit bewahrt. Sie erzählen Geschichten, die nichts an Aktualität eingebüßt haben."
(Text)
Das, was die Geschichte der letzten Jahrzehnte gebracht hat - Schrecken wie Wandel - stand und steht so manchem ins Gesicht geschrieben, in Prag wie Berlin, Sofia oder Warschau. Der polnische Fotograf Chris Niedenthal war dabei, hat den Leuten ins Gesicht gesehen und so Geschichtsschreibung mit der Kamera betrieben. Martin Pollack, Träger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2011, schreibt dazu in seinem Essay: "...die damals entstandenenen Fotografien weisen weit über den jeweiligen Anlass hinaus. Sie berühren und verstören uns noch heute, obwohl die Ereignisse längst vorbei sind, vergangen, manchmal beinahe vergessen, aber die Gefühle und Stimmungen, die in diesen Bildern zum Ausdruck kommen, haben ihre Gültigkeit bewahrt. Sie erzählen Geschichten, die nichts an Aktualität eingebüßt haben."
(Extract)
ieder auf den Wenzelsplatz. Sie kamen, um Václav Havel und andere Mitglieder des Bürgerforums zu hören und ihnen zuzujubeln. Es waren Demonstrationen eines neu entdeckten Bürgermutes. Die Menschen wollten aller Welt, vor allem aber sich selber beweisen, dass die Zeit der Angst, des sich Duckens, des furchtsamen Gehorsams vorbei war, dass sie die Machthaber und ihre Schergen nicht länger fürchteten. (...)
Das Ende der Angst. Dieses schwer greifbare Phänomen, mehr ein undeutliches Gefühl als konkrete Gewissheit, geisterte in jenen Jahren durch alle Länder des so genannten real existierenden Sozialismus.
Die Menschen spürten, dass da etwas zu Ende ging, was bisher ihr Leben eingeschnürt hatte, so dass sie oft kaum mehr genug Luft zum Atmen fanden. Natürlich registrierten auch die Mächtigen die Veränderungen, die sich in den einzelnen Ländern ganz unterschiedlich auswirkten. Die Stimmung in Polen war völlig anders als in Bulgarien oder Rumänien. Auch die Ereignisse nahmen, wie nicht a
(Author portrait)
Chris Niedenthal,in England geborener, polnischer Fotograf, Jahrgang 1950, lebt und arbeitet in Warschau. War vor allem in der Wendezeit der 1980er und 1990er Jahre für internationale Magazine wie Time und Newsweek und Spiegel unterwegs. Ausgezeichnet mit dem World Press Photo Award. Unzählige Veröffentlichungen, zahlreiche Ausstellungen, mehrere Bücher.Martin Pollack,geboren 1944 in Bad Hall in Oberösterreich, Autor und Übersetzer. Lebt in Wien und im Burgenland. Viele Jahre Korrespondent für den Spiegel in Wien und in Warschau. Zahlreiche Bücher vor allem über Ost- und Mitteleuropa, viele Auszeichnungen, unter anderem der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011.
(Extract)
ue Zeit bringen? Die Folgen waren Verunsicherung, Bangen und Sorgen. Hoffnung, begleitet von Furcht, Begeisterung, gedämpft durch Skepsis. Diese zwiespältigen Gefühle spiegelten sich in den Gesichtern, die wir damals zu sehen bekamen ...."