Description
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Gibt es so etwas wie eine 'imaginäre DDR'? Wie verlässlich sind unsere Erinnerungen? Welchen Gesetzen folgt die Fiktionalisierung von Vergangenheit? Diesen Fragen stellt sich die spanische, in Brüssel lebende Künstlerin Dora García in ihrer Ausstellung 'Zimmer, Gespräche' in der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst. Der aufwendig gestaltete Begleitband knüpft in einer dichten Collage aus Standbildern, MfS-Archivmaterial, Ausschnitten aus Überwachungsvideos und Auszügen aus Romanen und Fachliteratur ein Netz von Assoziationen. Die Arbeiten der Künstlerin thematisieren Angst, Abhängigkeit, wirkliche und imaginierte Kontrolle, in der beziehungsreichen Kombination des Materials wird aber auch die Absurdität totaler Herrschaft spürbar. Wenn die Lüge alles beherrscht, kann es irgendwann keine Wahrheit mehr geben - und so folgt Dora Garcías Spurensuche ihrer Maxime: 'Es ist nicht so, wie es wirklich war, sondern wie ich es in meiner Erinnerung entwerfe'.



