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Description
(Text)
Seit beinahe 50 Jahren ist Klaus Rudolf Bößler mit ganzem Herzen Anhänger des 1. FC Kaiserslautern. Seitdem er 1963 das erste Bundesliga-Heimspiel - ohne Eintrittskarte - auf der Südtribüne erlebte, sieht, hört, spürt und lebt er seinen Verein. Etwas Anrührenderes hat man über Fußball selten gelesen. Die Betzenbergstory ist ein Stück Zeitgeschichte und sie ist ein Bekenntnis. Außergewöhnlich ist, dass zahlreiche Passagen im Pfälzer Dialekt geschrieben sind. Das ist ehrlich, bodenständig und sehr originell.
(Extract)
"17. März 1982, UEFA-Cup-Viertelfinale: 1.FCK - Real Madrid; Ich bin eingeklemmt: Mit dem Kopf Richtung Eckfahne zwischen Ostkurve und Südtribüne, die Füße auf zwei verschiedenen Stufenreihen, ein Fuß Richtung Spielfeld, der andere Fuß umgeknickt und wegen des auf ihm ruhenden Gewichtes bereits leicht in Mitleidenschaft gezogen, hänge bzw. stehe ich abwechselnd auf einem bzw. manchmal auch auf zwei Füßen in der Ostkurve unseres Stadions: Die verdrehte Wade meines rechten Beines im Zusammenspiel mit dem umgeknickten Fuß desselben Beines und des immer noch auf ihm ruhenden Gewichtes schmerzen, ich spüre den Krampf in der Wade kommen, er kommt unaufhörlich näher-
Der restliche Teil meines Unterkörpers schaut Richtung Spielfeld, der Oberkörper ist schräg nach vorne abgeknickt, im Nacken habe ich zumindest einen Ellenbogen und zwei Unterarme, die auf meinen Kopf einen permanenten Druck ausüben und letztendlich wohl dafür verantwortlich sind, dass ich mich aus dieser Lage nicht befreien kann und mein kompletter Oberkörper in Richtung Eckfahne zwischen Ostkurve und Südtribüne schaut.
'Gell, hall du dich in jeder Beziejung zurigg, sunschd wärn mer zwä käh Freunde heid, unn dass des wäsch, doi Händ hänn heid Sendepause!' Das kommt von einer Reihe über mir, ich kann nicht sehen, wer es sagt, es ist eine männliche Stimme und der Mann klopft mir dabei auf die Schulter - er meint es nicht böse, er lacht dabei und deutet auf die Frau, auf deren Körper ein Teil meines Körpergewichtes ruht. Die junge Frau hat ihren Kopf neben meinem, sie schaut links an mir vorbei und ich rechts an ihr vorbei, wir sind dicht aneinander gepresst, d. h., die junge Frau schaut Richtung Nordtribüne. Trotz der immer größer werden Schmerzen erlaube ich mir einen kleinen Scherz: 'Du, sah nur wonn de raus willsch, ich loss dich donn durch!". Es gibt ein kleines Gelächter und dabei lässt der Druck auf meinem rechten Fuß etwas nach und mir gelingt es, ihn zu befreien.
'Ehr Leid, ich würd gern emolausschnaufe, awwer ich honn Ongscht, dass donn moi Platz weg iss', der Spruch kam von vorne und sorgt für noch mehr Gelächter. Das Gelächter steigert sich, als der Stadionssprecher durchgibt: 'Fußballfreunde auf den Stehrängen, bitte rücken Sie noch etwas zusammen und gehen Sie nach unten durch, denn draußen warten noch Tausende von Fans, die wie Sie auch das Spiel sehen wollen, bitte befolgen Sie unbedingt die Anweisungen unseres Ordnungspersonales!' ..."