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Description
(Text)
Sein Leben war so spannend wie seine Romane. Es glich einer Achterbahnfahrt: stetig pendelnd zwischen Verehrung und Verachtung, zwischen Erfolg, Spielsucht und Geldnot. Seine Arbeit wurde immer wieder von epileptischen Anfällen unterbrochen. Bereits mit 28 Jahren wurde er wegen revolutionärer Gedanken des Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt... Er ist einer der großen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Er blickt in die menschliche Seele, entblößt ihre Zwiespälte und Abgründe. Nicht umsonst gehört er zu den bedeutendsten Romandichtern der Weltliteratur. Erfahre mehr über Dostojewski und erhalte einen Einblick in so bedeutende Werke wie: "Der Spieler", "Der Idiot", "Schuld und Sühne" und "Die Brüder Karamasow".
(Extract)
Die ganz große Liebe, das ganz große Glück kam dann wenig später, und sie entstand unerwartet aus einer Notlage heraus. Dostojewskis finanzielle Einkünfte ergaben sich allein aus seiner literarischen Arbeit. Natürlich hat er das stets bedauert: es ist schwer, dauernd unter solchem Druck arbeiten zu müssen, und er hat auch seine berühmten Schriftstellerkollegen beneidet, die fast durchweg als Gutsbesitzer lebten und damit ein solides, mitunter gar üppiges Grundeinkommen besaßen: Turgenew und Tolstoi, auch schon Puschkin und Gogol. Ihm dagegen kam es darauf an, mit den Herausgebern der literarischen Zeitschriften und mit den Buchverlegern so zu verhandeln, dass ihm beim Verkaufen seiner Manuskripte genügend Geld zukam. Es ist verständlich, dass die meisten Geschäftsleute ihn übertölpelten, da sie auch seine geradezu sprichwörtliche Unfähigkeit zu scharfer Gegenwehr kannten. Ein bedenkenloser Verbrecher unter ihnen wollte alle Rechte des Autors Dostojewski an sich reißen, und der hätte das durchgesetzt - wenn der Schriftsteller nicht innerhalb von sechsundzwanzig Tagen einen bisher ungedruckten Roman liefern werde. Davon gab es noch keine Zeile, doch es musste werden: innerhalb von sechsundzwanzig Tagen ein neuer Roman! Mir ist nicht bekannt, dass es so etwas bis dahin in der Welt schon einmal gegeben hätte. Allein war zu schreiben und nicht wie in Alexander Dumas` Pariser Schreibfabrik, wo mehrere Schreiber angestellt waren, die vom Meister den Handlungsstrang für ein Buch vorgegeben bekamen und das nur phantasievoll auszumalen hatten. Das Wunder gelang, die zweihundert Seiten lagen zum Termin vor, und es ist ein bemerkenswert gutes Buch geworden, das man heute noch mit Spannung und Gewinn lesen kann: "Der Spieler".
(Author portrait)
Roland Opitz (Jahrgang 1934) war als Professor an den Universitäten Leipzig und Berlin und zwischenzeitlich auch als Verlagsdirektor am Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig tätig. Seit seiner Pensionierung beschäftigt er sich eingehend mit dem Werk Dostojewskis. Bis 2003 war er Präsident der Dostojewski- Gesellschaft.