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Description
(Text)
Julian Grifter wird direkt nach seinem Abschluss an der Highschool durch die Versetzung seines Vaters dazu gezwungen, seine Heimat in Nampa, Idaho zu verlassen und mit seinen Eltern nach Cape Orchid, California zu ziehen. In dem kleinen Ort an der Küste lernt er Alain Blanchard kennen, den Sohn seiner neuen Nachbarn, der scheinbar die meiste Zeit allein in der geheimnisumwitterten, alten Villa lebt. Julian verliebt sich in seinen neugewonnenen, seltsamen Freund, immer darauf bedacht, das langgehütete Geheimnis seiner Homosexualität nicht preiszugeben. Trotz vieler versteckter Andeutungen von Alain und den gemeinsamen, teilweise sehr intimen, sportlichen Aktivitäten, bleibt Julian unsicher, ob seine Gefühle erwidert werden. Weitere Rätsel gibt Alains tätowierte Rosenranke auf, die nach jeder Begegnung der Jungen ein Stück größer wird. Und warum fühlt sich Julian - besonders nachts - ständig beobachtet? Während sich unheimliche Geschichten um die Villa ranken, spitzt sich die heimische Situation zwischen ihm, seinem militanten Vater und seiner verständnisvollen Mutter unaufhaltsam zu, bis es zu einer lebensbedrohlichen Katastrophe kommt.
(Extract)
"Danach duschten wir gemeinsam. Wie seiften uns gegenseitig ein und wuschen die Farbe von unseren Körpern und schmusten zwischendurch ein wenig. Aber es kam zu keinem weiteren Samenerguss. Ich denke, wir wollten es beide nicht. Es hätte das erste Mal entwertet. Als wir fertig und angezogen waren und ich gehen musste, wählte Alain die Treppe, die nach oben führte. "Ich hatte dir etwas versprochen. Schon vergessen?" Ich wusste nicht, was er meinte; ein Umstand, den ich auf die Ereignisse der letzten Stunden schob. "Komm mit." Ich folgte ihm in den dritten Stock. Erst, als er eine Tür öffnete, hinter der sich eine steile, schmale Treppe verbarg, fiel es mir wieder ein. "Der Leuchtturm!" "Ich dachte schon, du hättest ihn vergessen." "Nein, nicht wirklich", antwortete ich ein wenig beschämt. "Ich war nur mit meinen Gedanken woanders." "Das kann ich mir denken." Alain stieg die Treppe mit einem stark übertriebenen Hinternwackeln herauf. Ich gab ihm einen Klaps. "Daran bist nur du schuld. Wenn ich wegen dir verblöde, verklage ich dich. Mehrfach." Die Luft auf dem Dachboden war kühl, staubig und abgestanden, aber ich liebte diesen Geruch. Manche mögen das Aroma von Reifen, manche von neuen Autos, ich liebte den Geruch von Kellern oder Dachböden. Ich kam mir vor wie in einem Museum zur Winterpause. Der Speicher war voll mit antik und teuer wirkenden Möbelstücken, die teilweise mit Deckenverhangen waren. Ölgemälde in aufwendig gestalteten Rahmen hingen an Stützbalken, andere wiederum waren teilnahmslos an Wände gelehnt worden. Der Boden knarrte bedenklich unter unseren Schritten. Alain führte mich zu einem kleinen Erker und öffnete das staubige Fenster. Eine rechteckige Säule aus Sonnenlicht schnitt sich durch die staubige Luft und wirkte fast fehl am Platz."
(Author portrait)
Thorsten Bonsch, geboren 1969 in Brakel, lebt in Paderborn, Mediendesigner bei einer Designfirma, verantwortlich für Produkt- und Werbegestaltung, 3D-Visualisierung, Film (Regie, Schnitt, Effekte) und Werbetexte. Redaktionsmitglied des Szenemagazins "Outpost" in Paderborn (2001 - 2002).



