Description
(Text)
Musa Achmadow lässt in seinen Erzählungen und Novellen Kultur, Geschichte und Gegenwart Tschetscheniens lebendig werden. Ungebrochene Widerstandskraft und das Bestreben, in Freiheit, Würde und gegenseitiger Achtung zu leben, prägen Denken und Handeln seiner Figuren. Obwohl auch politische und gesellschaftliche Brüche und Krieg thematisiert werden, ist der Grundton stets versöhnlich, gekennzeichnet von menschlicher Wärme, Güte und Poesie. Um die Gegensätze von Gut und Böse, Recht und Unrecht aufzuzeigen, greift Achmadow oft auf Motive zurück, die im Volksglauben verwurzelt sind. Wie in Gotthelfs Schwarzer Spinne spitzt sich in Zerstöre keinen Ameisenhaufen das Geschehen im Zeichen unheimlicher Naturgewalten zu. Im Märchen von den drei Brüdern trauert eine alternde, vereinsamte Frau um ihre im Zweiten Weltkrieg gefallenen Brüder. Der kaukasische Märchendämon ist bis heute Sinnbild für Krieg und dessen Opfer. Sonne, Mond, Blitz oder Kerzenschein akzentuieren Momente der Handlung undEmotionen der Figuren. Und die Kerze brannte im Wind klingt zuversichtlich aus, mit dem Wunsch, "inmitten der Trümmer, Explosionen und verrohten Menschen eine Friedensinsel zu schaffen."
(Author portrait)
Wiplinger Peter Paul, Schriftsteller und künstlerischer Fotograf. Geboren 1939 in Haslach, Oberösterreich. Lebt seit 1960 in Wien. Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie. Vorwiegend Lyriker. Seine Ge-dichte wurden in viele Sprachen übersetzt. Zuletzt: "Lebensbilder - Geschich-ten aus der Erinnerung" (2003), Podium-Porträt "P.P.Wiplinger - Aussagen und Gedichte" (2004) sowie der Prosaband "ausgestoßen" (2006) und "Stei-ne im Licht", Gedichte und Prosa aus Rom, 2005. Weitere Informationen un-ter http://www.wiplinger.at.tf