Description
(Text)
Francisco Tanzer war ein großer Kommunikater, bis zuletzt lebhaft, charmant und begeisterungswillig, er war Geschäftsmann - und er war Schriftsteller. Sein Werk ist schmal, Tagebücher, einige Erzählungen, ein Roman, etliche Gedichte entstanden immer wieder nebenbei. So stellt die Literaturwissenschaftlerin Daniele Strigl den kaum bekannten österreichischen Autor Francisco Tanzer und sein Werk, in dem von ihr herausgegebenen Band "Der Österreicher in mir", vor.
Das Grundthema seines Schreibens war der Versuch den Unfassbarkeiten des Krieges und dessen Folgen mit empathischer Vorurteilslosigkeit und distanzierter Einfühlsamkeit zu begegnen. Ungewöhnlich an diesem für einen jüdischen Intellektuellen aus Österreich durchaus typischen Schicksal ist Tanzers Abneigung, lebenslang die Opferrolle zu spielen. Anhand seines Werkes und seiner autobiographischen Aufzeichnungen wird die erneute Annäherung an seine österreichischen Wurzeln thematisiert.
(Review)
"Lakonisch knappe Gedichte, psychologisch scharfsichtige Erzählprosa, unmittelbar anschauliche Tagebuchnotizen." - Wiener Zeitung
(Author portrait)
Daniela Strigl, geboren 1964 in Wien, wo sie heute lebt, hat sich während und nach ihrem Studium der Germanistik intensiv mit der österreichischen Literatur auseinandergesetzt. Die Essayistin und Literaturkritikerin ist seit 1995 mitverantwortlich für das Festival Literatur in Wien und war von 1995 bis 1998 Chefredakteurin der steirischen Kulturzeitschrift "was". 2001 erhielt sie den "Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik", 2013 den "Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik" und 2015 den "Berliner Preis für Literaturkritik".