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Description
(Short description)
Giordano Bruno ist so etwas wie der Che Guevara der Philosophiegeschichte. Herzlose Kritiker behaupten sogar, daß er seine Popularität nicht seiner Philosophie, sondern seiner spektakulären Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen verdankt. Mit Hilfe, z.T. aber auch gegen die Thesen der etablierten Bruno-Forschung entwirft die vorliegende Arbeit ein spannendes, detailreiches Zeit- und Persönlichkeitsbild dieses"Fürsten der Ketzer", des Jahrhunderts, in dem er lebte und der Jahrhunderte, in denen er wirkte.
(Text)
Im ersten Band werden die Spuren Giordano Brunos in zweierlei Hinsicht aufgenommen: in der vierhundertjährigen Rezeptionsgeschichte - und dort, wo sie beginnen: im 16. Jahrhundert.
Buch eins verfolgt nach einer kurzen Einleitung in die Kosmologie Brunos die Rezeption seines Schicksals und seiner Philosophie vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Eine in solcher Ausführlichkeit noch nirgendwo vorliegende Zusammenfassung der Bruno-Rezeption in Deutschland wird dabei immer wieder ergänzt durch den europäischen Kontext. In großem Umfang werden Quellen und Forschungstexte der Rezeptionsgeschichte herangezogen, darunter viele, die bis heute wenig oder gar keine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Dadurch werden nicht nur diverse Forschungslücken geschlossen, sondern auch insgesamt die Tendenzen, Paradigmen und Interpretationschauvinismen beleuchtet, denen die Bruno-Rezeption im Laufe der Jahrhunderte unterlag.
Buch zwei beschreibt den Werdegang und Lebensweg Giordano Brunos bis 1585 und gelangt dabei zu einer ersten Hauptthese darüber, wie der Nolaner wurde was er war: ein philosophischer Manierist oder manieristischer Philosoph. Nach einer Einführung in Intentionen, Themen, Formen sowie die zeit- und geistesgeschichtlichen Hintergründe des Manierismus wird Brunos Zugehörigkeit zu dieser Kulturströmung anhand seiner Gedächtnisschriften und seiner Italienischen Dialoge diskutiert. Dabei wird die Einzigartigkeit des Nolaners durch sein Zusammendenken von Wirklichkeit und Möglichkeit erklärt, gleichzeitig aber auch sein Eingebundensein in das intellektuelle, künstlerische, politische und religiöse Klima seines Zeitalters anhand von Bezügen zu den Biographien zahlreicher Zeitgenossen sowie zur Emblematik, Commedia dell Arte, zum Euphuismus, Petrarkismus, Hermetismus u.v.m. vorgeführt.