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Description
(Text)
Ein Sturz in die Tiefe und Klaus ist tot. Dabei wollte er nur zusammen mit seinen Freunden Urlaub machen und das Naturspektakel am Grand Canyon genießen. Kurz darauf bekommt Hauptkommissarin Monika Seyfarth unangemeldeten Besuch: Carsten, der Halbbruder und ein Reisegefährte von Klaus, behauptet, bei dem vermeintlichen Unfall handele es sich um Mord. Seyfarth ist versucht, der Sache nachzugehen, nicht zuletzt weil ihr eigener Sohn Zeuge des Geschehens war. Doch dann entscheidet sie sich dagegen: Die Beweislage ist zu dürftig und die Rechtslage, den Fall zu übernehmen, kritisch. Als einige Tage später ein weiteres Mitglied der Reisegruppe von einem Hochhaus stürzt, glaubt auch die Hauptkommissarin nicht an einen Zufall und beginnt zu ermitteln. Dabei muss sie feststellen, dass alle sechs Verdächtigen sowohl ein Motiv als auch ein Alibi haben. Markus Dullin beweist in seinem ersten Krimi nicht nur kriminalistischen Spürsinn, sondern einmal mehr sein erzählerisches Talent.
(Extract)
"Klaus griff nach der Schachtel und ließ zwei Tabletten auf den Handteller kullern. Sie waren kleiner als die gewöhnlichen Paracetamol. Schulterzuckend schluckte er beide trocken hinunter. Dann blickte er erneut über den Canyon und aß genüsslich sein Käsebrot. Was die anderen hinter ihm trieben, kümmerte ihn nicht. Sollten sie sich doch ihre Mäuler zerreißen, er wusste genug, um jeden einzelnen jederzeit zum Schweigen zu bringen. Er gehörte nicht wirklich dazu, war wie immer der Außenseiter. Um dazuzugehören, musste er sich unentbehrlich machen, ihnen ein wenig drohen. Nicht unbedingt die netteste Art, sich beliebt zu machen, aber eine, die Wirkung versprach. Klaus sah zwischen seine Beine hinunter in den Abgrund. Dieser Blick war nicht gut für ihn. Er sollte aufstehen und einfach gehen. Er hob sein linkes Bein zurück auf den Felsen. Jetzt brauchte er nur aufzustehen. Irgendwie war das lustig. Sein Gleichgewichtssinn funktionierte nicht richtig. Mit der rechten Hand musste er sich abstützen. Ups, Vorsicht! Klaus fiel zurück und kicherte. Na gut, noch mal von vorn. Erst das eine Bein. Und nun das andere. Jetzt hoch mit dem Oberkörper. Der linke Fuß rutschte ab. Von der Felskante ins Nichts. "Scheiße", rief er. Dann kippte er, wie in Zeitlupe, vornüber ..."
(Author portrait)
Markus Dullin, geb. 1964 in Berlin, Studium der Anglistik und Wirtschaftswissenschaften. 1998 nominiert für den Literaturpreis der Schwulen Buchläden. Der Autor lebt seit einem dreijährigen Aufenthalt in Nairobi/Kenia wieder in seiner Heimatstadt.