Description
(Text)
Zwei Komponistinnen aus der Zeit der Weimarer Republik, beideSchülerinnen Franz Schrekers, werden in den gesellschaftlichen,politischen und musikalischen Verwerfungen ihrer Zeit vorgestellt:die vergessene Charlotte Schlesinger und die gefeierte Grete vonZieritz. Jene wird auf den verschlungenen Pfaden des Exils wiederentdeckt, diese, in den späten 1980er Jahren zu Ruhm gelangt,durchaus auch in ihrer konservativen Grundhaltung und ihrerkulturellen Identität im NS-Staat geschildert. Das Buch ist Teil einermusikwissenschaftlichen Frauen-Exil-Forschung, die an zweiEinzelfällen die Ursprünge der Vertreibungen nach 1933 in derWeimarer Republik aufzeigt. In den Schicksalen der beiden'ungleichen Töchter' Schrekers spiegelt sich der Antisemitismus alskultureller Code konservativer Frauenverbände der Weimarer Zeitwider. Zugleich wird die Bedeutung der Hochschule für MusikBerlin für die Förderung von Frauen beschrieben. Aber es wird auchdeutlich, was Frauen daran hinderte, sich an der Entwicklung dermusikalischen Moderne zu beteiligen.
(Table of content)
Einleitung; 1. 1900 Kindheit und Jugend der Grete von Zieritz und der Charlotte Schlesinger im Kaiserreich; 2. 1918 Zwei jugendliche Wunderkinder im Berlin der Kriegs- und Nachkriegsjahre; 3. 1925 Die Schreker-Schülerinnen; 4. 1928 Die Musikpädagogin Charlotte Schlesinger; 5. 1928 Die Komponistin Grete von Zieritz; 6. 1933 Vertreibung und Aufstieg; 7. 1936 Grete von Zieritz im NS-Deutschland Charlotte Schlesinger im Exil; 8. Ab 1939 Die Kriegsjahre; 9. Nach 1945 Neuanfänge der Grete von Zieritz und der Charlotte Schlesinger; 10. Zusammenfassung; Werkverzeichnis Charlotte Schlesinger; Nachwort von Dietmar Schenk



