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Description
(Text)
Platz 1 der SWR Bestenliste
Es beginnt in Berlin, Köln oder Lissabon. Es beginnt im Frühling, mit einem Himmel, der keinen Wolkenfaden zieht. Das Leben kehrt zurück, und damit kehren auch die Erinnerungen zurück an werkelnde Kinder im Keller, an Tau auf Märzenbechern und Margeriten und an Gespenster, die unter der Dusche Monologe halten. Jemand geht durch die verwinkelten Straßen einer Stadt, auf dem Miradouro da Graça spiegelt sich das Licht vom Bahnhof Wuhletal. Warum also pausieren, wenn der Wind einen anhebt wie ein Blatt Papier?
Alles geschieht gleichzeitig: Während man Teppichstange um Teppichstange älter wird, läuten die Glocken der Mater Dolorosa in die Lücke hinein, die der Regen lässt. Man muss sich demnach in die Schlaufe hängen, damit die Kurve einen nicht erledigt. Aber die Toten geben keine Ruhe - mit frisch geschnittenen Fingernägeln fällt es leichter, ihnen zu begegnen. Wie viel Kaffee soll man noch trinken, bevor man die Heizkörper kalt werden lässt?, fragt Nadja Küchenmeister in ihrem Langgedicht Der Große Wagen. Unaufhörlich sickert hier die Vergangenheit in die Gegenwart wie das Wasser des Tejo in den Atlantik, und nur eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Gelb wird wichtiger.
(Author portrait)
Nadja Küchenmeister, geboren 1981 in Berlin, lebt dort als freie Schriftstellerin. Für ihre viel beachteten Gedichtbände erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Mondseer Lyrikpreis (2010), den Ulla-Hahn-Autorenpreis (2012), den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis (2015) sowie den Basler Lyrikpreis (2022).
(Review)
hwebende[r] Text, der mühelos die Schauplätze wechselt und dem in seiner eigenen Logik zu folgen ein großes Vergnügen ist.« SWR Kultur
»Immer wieder stellt sich beim Lesen der Verse auch ein geradezu magischer Effekt her. Die Zeit scheint im Feuerwerk der konkreten und genauen Wahrnehmung der beschworenen Erinnerung still zu stehen.« Beate Tröger / WDR
»'es ist ein ständiges verstolpern von schritt / und schritt', das sich in dieser atemberaubend präzisen Komposition auf leichtfüßige Weise zu einem eindrücklichen Bilderbogen ausspannt.« Christian Metz / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ein traurig-schöner, literarisch recht anspruchsvoller Gedichtband, in dem alle Eindrücke beim Lesen mehr und mehr ineinander gleiten.« Dr. Ronald Schneider / Ekz Bibliotheksservice
»Hat man Der Große Wagen gelesen, begreift man, dass es das Licht der Sprache selbst ist, das am Leben halten und tragen, das den Eindruck von Ewigkeit und Unsterblichkeit beschwören kann.« Beate Tröger / WDR
»Nadja Küchenmeisters Großem Wagen gebührt ein leuchtender Platz am Bücherhimmel.« Cornelia Geissler / Berliner Zeitung
»Das Langgedicht besticht durch die wechselnde Stimmungslage zwischen neugierigem Staunen, gelassenem Flanieren, Trauer und trockenem Humor [...].« Cornelia Geissler / Berliner Zeitung
»Ein schwebender Text [...]. Küchenmeister überführt die scheinbar banale Erkenntnis des Zeitvergehens in klare, bildreiche Sprache.« Lesering.de