Description
(Text)
Obwohl Glück zu den zentralen Motiven gehört, deren Auslotung zum Verständnis Kafkas unerlässlich ist - um eine These Walter Benjamins zu verallgemeinern -, ist es bis dato noch nie substantiell zum Thema einer Interpretation Kafkas gemacht worden. Dabei ist der Komplex Kafka (Benjamin) vor allem auch ein Komplex des Glücks. Als ein Autist des Glücks allerdings macht Kafka Glück verzweifelt ironisch virulent durch sein paradox wirkendes Gegenteil: Unglück. Kafkas [Glücks-]Diskurs ist also immer schon [Un-]Glücks-Diskurs. Und vermutlich enthält Kafkas negative Dialektik des Schreibens die unwiderstehlichste ,Anleitung zum Unglücklichsein', die die [Welt-]Literatur kennt.
(Author portrait)
Volker Steffen, Dr. phil., geb. 1968 in Berlin, studierte nach einem einem kurzen prägenden Intermezzo an der Pariser Sorbonne Komparatistik und Philosophie an der Freien Universität Berlin. Dissertation: Phantome. Zu einer Theorie der Sentimentalität (Berlin 2005). [Fotografisch-]Poetischer ,Blue Print': haut & körper (Berlin 1999/2002). Er lebt, schreibt und fotografiert in Berlin. Aktuelle Arbeiten: Unfähigkeit zu vergessen. Über das sentimentale Prinzip der Erinnerung und Magisches Medium. Eine Theorie der Fotografie.



