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Description
(Text)
Wer ins Paradies will, muss erst einmal am Leben vorbei. Ein sezierender Blick auf unsere Gesellschaft, auf Bindungen, Bestimmungen und blinden Zufall.
'Stell dir vor, du bist ein Elefant und willst fliegen.'
Börner, arbeitslos und trockener Alkoholiker, will endlich die Fahrprüfung bestehen und den Job als Busfahrer kriegen. Julia von Weisblum, Klinikärztin, fragt sich, ob die Stelle in der Schweiz der Ausweg aus ihrer Krise sein könnte. Der alte Schröder, ein inzwischen ziemlich hilfloser Großkotz, will sterben. Sein übergewichtiger Pfleger Thorsten soll ihm dabei helfen, verliebt sich in die Ärztin und trägt sowieso sein ganz eigenes Kreuz. Tatjana, Kindermädchen von Tills Sohn Felix, will endlich ihren eigenen Sohn zu sich holen. Till Schröder wiederum ertränkt seine Probleme und den nahenden Tod seines Vaters im Suff. Am Tresen trifft er Drago, einen Grasdealer mit gerade überstandener Hasch-Psychose, der mit seinem Bruder Marko das letzte, aber ganz sicher ganz große Dingdrehen will. Alle versuchen ihr Leben in den Griff zu bekommen, alle Geschichten laufen, in unterschiedlicher Geschwindigkeit, auf das große Finale zu, wo alle in Börners Bus zusammentreffen.
Es ist ein großartiges Figurenensemble, dem Recker hier Leben gegeben hat. Er erzählt seine Geschichten virtuos und auf der Höhe der Zeit. Sein Debüt ist schwebend polyphon in den Stimmen und sehr geerdet im Thema.
(Extract)
Börner, bist du schon mal vom Fünfer gesprungen?
Dann stell dir das jetzt einfach mal vor, wir springen vom Fünfer.
Augen zu, deine Hand in meiner und runter. Geht doch, wir speichern das jetzt mal. Habenseite.
Und dann gehen wir noch mal hoch.
Und dann noch mal und noch mal.
So lange, bis es nicht mehr weh tut.
Bis zum Seemannsköpper, Handinnenseiten an die Hüfte und kopfüber los. Macht hirnzellentechnisch einen Vollrausch, da kommt es bei dir nicht drauf an. Das sind so Dinge, die recht häufig passieren. Passiert doch sowieso immer das Gleiche. Passiert nix, passiert nix und dann kommt die Lösung. Meistens ist es dann schon zu spät. Aber macht doch nix. Konzentrier dich auf fühlen, sehen, schmecken. Annehmen oder ablehnen. Freu dich einfach, Seemannsköpper, immer noch besser als Seemannstod. Wahrnehmen statt Verdrängen, das ist es auch schon.
Und jetzt: Spring, Börner, spring!



