耳に書き込まれた言葉:聴覚芸術としての叙情詩1750-1800年<br>Ins Ohr geschrieben : Lyrik als akustische Kunst zwischen 1750 und 1800. Diss. (Das achtzehnte Jahrhundert, Supplementa Bd.9) (2004. 343 S. 22,5 cm)

耳に書き込まれた言葉:聴覚芸術としての叙情詩1750-1800年
Ins Ohr geschrieben : Lyrik als akustische Kunst zwischen 1750 und 1800. Diss. (Das achtzehnte Jahrhundert, Supplementa Bd.9) (2004. 343 S. 22,5 cm)

  • ただいまウェブストアではご注文を受け付けておりません。 ⇒古書を探す
  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版/ページ数 344 S.
  • 商品コード 9783892443193

基本説明

Zeigt, wie die Dichter des ausgehenden 18. Jahrhunderts in ihrer Lyrik das Akustische kunstvoll zur Geltung bringen.

Description


(Text)
Joh. Nikolaus Schneider zeigt, wie die Dichter des ausgehenden 18. Jahrhunderts in ihrer Lyrik das Akustische kunstvoll zur Geltung bringen. "Lyrische Gedichte" werden um 1750 jene Texte genannt, die laut vorgetragen oder vorgesungen werden und für die die Schrift eine nur sekundäre Aufzeichnungsform ist. Der in den folgenden Jahrzehnten voranschreitende Verschriftlichungs- und Alphabetisierungsschub führt zu einem tiefgreifenden Wandel der Gattung. Um 1800 ist ein Gedicht nicht mehr selbstverständlich ein Hörerlebnis, sondern ein Lesetext. Diese Veränderung wirft implizit die Frage auf, ob Gedichte, die auf dem Papier konzipiert und in stiller Lektüre rezipiert werden, überhaupt Lyrik sein können. Dichter wie auch Kunsttheoretiker widmen sich deshalb verstärkt Fragen nach der ästhetischen Bedeutung von akustischen Qualitäten der Sprache.
Joh. Nikolaus Schneider arbeitet die vielschichtige Diskussion zur Metrik, zur Poetologie der Sprachakustik, zur Deklamation sowie zur Vertonung von Lyrik auf. Dabei zeigt sich, daß die Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts einerseits Lyrik als den Bereich der Literatur bestimmen, der den Mechanismen der Verschriftlichung widerstehen muß, daß sie jedoch andererseits im Sog der Letternkultur befangen sind. Der Autor vertritt die These, daß sich die Problematisierung der Sprachakustik im poetologischen Diskurs auch auf die Mikrostruktur der Gedichte selbst auswirkt. Diese These wird exemplarisch durch zwei eingehende Gedichtanalysen gestützt, die den methodischen Anspruch verfolgen, akustische Strukturen der Sprache in geschriebenen Texten systematisch zu erfassen. Somit wird vorgeschlagen, die Komposition von Sprachklang und Sprachrhythmus nicht als illustrative, sondern als zentrale Kategorie der Interpretation von Lyrik zu verstehen.