Description
(Text)
Bildmedien wie Filme, Skulpturen, Fotografien, Comics oder die verschiedenen, im Internet zirkulierenden visuellen Inszenierungen stellen Orte dar, wo nahe an den Sinnen emotional aufgeladene und oft ambivalente Bilder in Bezug auf Identität und Andersheit verbreitet werden. Dabei werden sowohl Selbst- als auch Fremdbilder figuriert, zelebriert oder auch problematisiert. Zugleich fungiert Fremdheit vor allem in jüngerer Zeit vermehrt als Spiegel des Eigenen - wovon zum Beispiel Bilder des exotischen oder pittoresken Nomaden Zeugnis geben.Der Band setzt sich in pluraler Weise mit Sichtbarkeiten in Zusammenhang mit Identitätskonstitutionen auseinander und vereint demensprechend Beiträge aus verschiedensten kulturwissenschaftlichen Diskursschulen. Er zeichnet nach, wie Vorstellungen und Gewissheiten in Bezug auf Selbst und Andersheit und darauf, was als das Eigene und das Fremde gilt, auch über Artefakte der Visuellen Kultur entstehen und in Zirkulation gehalten werden. Die Beiträgethematisieren aber auch, wo und in welcher Weise Bildmedien an diesbezüglichen Auseinandersetzungen und Verschiebungen beteiligt sind. Denn Bilder können zu Ereignissen werden, die Konflikte anstoßen und Übergänge ("Konversionen") zwischen Weltsichten provozieren. Sie können unsere Vorstellungskraft aber auch anregen und das Gestalten weiterer Bilder in Gang setzen. Ein Fokus des Bandes liegt darauf, wie Bildmedien an aktuellen politischen und kulturalisierten Auseinandersetzungen beteiligt sind.
(Table of content)
ANNA SCHOBER / BRIGITTE HIPFLEinführung: Wir und die Anderen -Visuelle Kultur zwischen Aneignung und AusgrenzungANNA SCHOBER / EREC GELLAUTZTrying to Find Out What Is Really Going on with Common Sense -Interview with Richard DyerALICE PECHRIGGLGesichtssinn und Einbildungskraft in der Konstruktion und Erfahrung der anderen als Andere_rSIMONE EGGERExotik // Folklore. Ästhetiken der Differenz und des HybridenKLAUDIJA EGGERNationale Identitäten, die durch den Magen gehen. Die Vermarktung von Nahrungsmitteln und ihre visuelle Darstellung in SüdosteuropaAnnA Schober99Naheinstellungen auf Kindergesichter: Bilder von undokumentierten Einwandernden als ambivalente Vermittler von ÖffentlichkeitBRIGITTE HIPFLParadies Liebe- (Sex)Tourismus als wechselseitiges OtheringANGELA FABRIS / JÖRG HELBIGFragmentierte Körper:Begegnungen zwischen dem Menschlichen und dem NichtMenschlichen im erotischen FilmISABELL KOINIGSuper Bowl LI und die 89th Academy Awards: 'Anders sein' als InStrategie des Werbejahres 2017MARTIN ERIANZwischen Voyeurismus und Engagement. Zur Wiener Sozialreportage des frühen 20. JahrhundertsVAIA DOUDAKI / NICO CARPENTIERThe Articulation of the Homeless Subject Position as a Subaltern Other: A Visual Analysis of the Greek Street Paper shediaINA PAUL-HORN / GABRIELE C. PFEIFFER»Die eigene Wut und die Wut der Anderen«. Jelineks Wut intermedial in Szene gesetzt, interdisziplinär diskutiertVolKer märzFremde Früchte oder: Der Affe fällt nicht weit vom StammAutorinnen und Autoren
(Author portrait)
Hipfl, BrigitteBrigitte Hipfl, Dr. studierte Psychologie und Pädagogik an der Universität Graz und ist Ao.Univ.professorin für Medienwissenschaft am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie war Fulbright Scholar-in-Residence an der Washburn University in Topeka, Kansas (USA), Visiting Professor an der University of Alberta, Edmonton (Kanada) und hatte die Maria-Goeppert-Mayer-Gastprofessur für internationale Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Lüneburg inne. Von 2003 bis 2005 und von 2015 bis 2017 war sie Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft (ÖGK). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Cultural Studies, Gender Media Studies, Subjektivierungsprozesse, affektive Arbeit von Medien, postkoloniales Europa und Medienbildung.