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Description
(Text)
Peter Rollins wirft in seinen eindrücklichen, oft provokanten Geschichten einen ganz neuen Blick auf den christlichen Glauben. Indem er die kompromisslose Botschaft der Evangelien freilegt, fordert er den Leser auf radikale Art und Weise heraus, sich mit eigenen Verhaltensweisen und Gottesbildern kritisch auseinanderzusetzen, und ermutigt dazu, das zu tun, was Jesus von seinen Jüngern gefordert hat: ihn nicht nur mit Worten zu verkündigen, sondern vor allem im Tun.
(Extract)
1. Die Verurteilung
In einer Welt, in der die Nachfolge Christi als staatsgefährdend und illegal gilt, wirst du als Gläubiger angeklagt, festgenommen und vor ein Gericht gezerrt.
Du wurdest bereits seit einiger Zeit heimlich observiert. So gelang es der Staatsanwaltschaft, ein umfassendes Verfahren gegen dich einzuleiten. Die Staatsanwaltschaft eröffnet den Prozess mit der Vorlage Dutzender Fotos, die dich bei Kirchenveranstaltungen zeigen, dabei, wie du Vorträge bei religiösen Veranstaltungen hältst und an Gebets- und Anbetungsgottesdiensten teilgenommen hast. Anschließend präsentiert die Staatsanwaltschaft eine Auswahl an Dingen, die in deiner Wohnung konfisziert wurden: religiöse Bücher, die du besitzt, Worship-CDs und andere christliche Gegenstände. Dann legt die Staatsanwaltschaft einen Zahn zu, indem sie viele deiner Gedichte, Prosatexte und Tagebucheinträge präsentiert, die du liebevoll über deinen Glauben geschrieben hast. Schließlich überreicht die Staatsanwaltschaft dem
(Author portrait)
Peter Rollins wurde in Belfast geboren und lebt derzeit in New York. Er ist öffentlicher Redner, Schriftsteller, Philosoph und Theologe sowie Gründer der Gemeinschaft Ikon in Nordirland.
(Extract)
Anklagepunkte, die gegen dich vorgebracht wurden, leugnen könntest. Wie Christus selbst schweigst du vor deinen Anklägern. Daraufhin wirst du nach draußen geführt, um zu warten, während der Richter über deinen Fall berät. Die Stunden vergehen schleppend, während du unter Bewachung im Foyer sitzt und darauf wartest, zurückgerufen zu werden. Schließlich erscheint ein junger Mann in Uniform und führt dich zur Verkündigung des Urteils und deiner Strafe zurück in den Gerichtssaal. Nachdem du auf der Anklagebank Platz genommen hast, betritt der Richter ein harter und kompromissloser Mann den Raum, bleibt vor dir stehen, schaut dir tief in die Augen und fängt an zu sprechen. Ich befinde den Angeklagten in allen Anklagepunkten für nicht schuldig. Nicht schuldig? Dein Herz steht still. Dann, im Bruchteil einer Sekunde, werden die Angst und der Schrecken, die wenige Augenblicke zuvor gedroht hatten, dich deiner Standhaftigkeit zu berauben, verschlungen von Verwirrung und Zorn.
Der Umgebung zum Trotz, stehst du herausfordernd vor dem Richter und verlangst eine Erklärung dafür, warum du im Licht der Beweise in allen Anklagepunkten für unschuldig befunden wurdest. Welche Beweise? , erwidert er schockiert. Was ist mit den Gedichten und Prosatexten, die ich geschrieben habe? , entgegnest du. Sie belegen ganz einfach, dass Sie sich für einen Dichter halten, nichts weiter. Aber was ist mit den Gottesdiensten, bei denen ich predigte, den Augenblicken, in denen ich in der Kirche weinte und mit den langen, schlaflosen Nächten des Gebets? Beweise, dass Sie ein guter Redner und Schauspieler sind, nichts mehr , erwidert der Richter. Es ist offensichtlich, dass Sie die Menschen in ihrer Umgebung getäuscht haben. Es ist gut möglich, dass Sie manches Mal auch sich selbst getäuscht haben. Doch sind diese Torheiten nicht ausreichend, um Sie vor einem ordentlichen Gericht schuldig zu sprechen. Aber das ist Wahnsinn! , schreist du. Es scheint, als g