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Description
(Text)
Selbstporträts sind ein wiederkehrendes Format in Amelie von Wulffens Arbeit. Allerdings geht es in ihren neuen Zeichnungen und Aquarellen nicht um starken Ausdruck und bedeutungsvolle Selbstdarstellung. Stattdessen wird das Künstler-Ich hier zu einer Erfindung, zu einer überstilisierten Ikone. Das Künstlerbuch Bitte keine heiße Asche einfüllen macht zwar den Eindruck eines fiktiven Tagebuchs, doch wird die pseudo-intime Erzählung Seite für Seite immer anspielungsreicher. Der Betrachter gerät in einen Bildersog, in dem Innenansichten, Träume und kunsthistorische Szenen ununterscheidbar werden. Dazwischen stehen krasse Kontraste: die Künstlerin einsam im Müllcontainer die Künstlerin beim Auftritt auf großer Bühne. Euphorie und Erschöpfung liegen nah beieinander, und so ist dieses Künstlerbuch nebenbei eine Studie über Anerkennungsprozesse und über die Bodenlosigkeit von Lob und Tadel im Kunstbetrieb. Wer genau hinsieht, kann etwas über die sanften Beschädigungen erfahren, die hier angerichtet werden. Die Projektionen auf den Künstler spielen dabei eine nicht unbedeutende Rolle. Der Buchtitel weist denn auch die Funktion des Künstlers als buchstäblicher Container für unsere Fantasien und Erwartungen auf ironische Weise zurück.