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Description
(Text)
Der Dichter Johannes Bobrowski sagte einmal, er könne nur Naturlyrik schreiben, wenn er über einen Fahrstuhl verfüge. Diese Disposition teilen die Gedichte Jan Kuhlbrodts: Nur aus der Stadtlage heraus wird "das Land, das weite, wie es mich begleitet", als Sehnsuchtsort in Worten fassbar. Ein idyllisches Land ist es nicht: "Durchbrochen von Struktur/ Und auf Brachflächen heimisch/ Ein einziges Kraut nur und hart/ wie Bahnanlagen." Es ist das Land, von dem Volker Braun einmal sagte, es sei "in den Westen" gegangen, und ist doch ein anderes, das am Ort geblieben ist, und nur die Zeit ging über es hinweg: "In Plattenbauweise verewigt in Halden In unserm Vergehen wird bleiben/ Das Land wie es war." Die Herkunft aus dem Osten der Republik und das Aushalten der stetigen Veränderung bilden das Spannungsfeld, das die Gedichte Jan Kuhlbrodts gedanklich ausschreiten. "Wagnis Warteschleife" benennt präzise die Ambivalenz zwischen der Treue zum Ort, die auch eine Treue zu Menschen ist, und der Ruhelosigkeit des Geistes, der weite Wege geht, in der Erinnerung wie in der Imagination. So bieten diese starken und geschlossenen neuen Arbeiten Kuhlbrodts ein aufbewahrendes Verzeichnis der flüchtigen Wahrnehmungen, aus denen sich unsere Leben zusammensetzen.
(Author portrait)
Jan Kuhlbrodt, geboren 1966 in Karl-Marx-Stadt, studierte zunächst Politische Ökonomie in Leipzig und schließlich Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main. Von 1997 bis 2001 studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Vorübergehend arbeitete Jan Kuhlbrodt als Lehrer in einem Projekt.