Kometen vom Fass : Mit einem Vorwort von Johannes Witek (POP Lyrik) (2011. 88 S. 20 cm)

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Kometen vom Fass : Mit einem Vorwort von Johannes Witek (POP Lyrik) (2011. 88 S. 20 cm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783863560157

Description


(Extract)
Vorwort
"Keine Sau kauft Lyrik. Und jede hat verdammt recht damit. Das Problem liegt bei der Lyrik, nicht beim Publikum. Was Sie, geneigter Leser, hier in den Händen halten, ist ein Gedichtband. Das bedeutet bedauerlicherweise, dass dieses Buch voll mit Gedichten ist. Allen redlichen Bemühungen zum Trotz wurde noch keine durchgängig schlüssige Methode entwickelt, um diesen Zusammenhang zu unterbinden.
Der Autor dieser Gedichte ist ein Mann namens Michael Zoch. Wenn Sie, geneigter Leser, dieses Buch in Händen halten, gehe ich davon aus, dass Sie das wissen. Vermutlich sind Sie mit ihm verwandt oder im selben Sportverein, oder wohnen einen Stock über ihm oder Michael Zoch kauft morgens immer seine Semmeln bei Ihnen, oder sind Sie gemeinsam zur Schule gegangen? Vielleicht hat er Ihnen ja beim Fußball einmal perfide von hinten die Beine weggegrätscht und als Entschuldigung gibt's jetzt dieses Buch, samt Widmung? Oder vielleicht haben Sie, werte Dame, sogar mit Michael Zoch geschlafenund am nächsten Morgen war er weg und alles was noch da war, war dieses Buch, samt Widmung, und nicht mal mehr er selbst um damit nach ihm zu werfen. Das passiert.
Nicht, dass ich ihm so was unterstellen möchte. Was ich aus und zwischen seinen Zeilen he-rauszulesen glaube, ist ein Mann der gerne lacht, gerne schwitzt, gerne reist, gerne liebt und gerne lebt. Ein Mann hungrig nach Lebendigkeit und Zigaretten und Erfahrung, und unzufrieden mit dem Status Quo, sowohl dem der meisten Gesichter um sich herum, als auch dem der meisten Lyrik. Das alles sind deutliche Symptome für einen guten Mann, aber man kann es nicht wissen. Was ich weiß ist, dass sich diese Symptome in seinen Gedichten finden. Das macht sie nicht automatisch zu guten Gedichten, aber wenn Sie selbst dieselben Symptome vielleicht gelegentlich in sich fühlen, dann treffen Sie hier auf einen verwandten Geist. Und so was passiert selten. Mir ist es mit Michael Zoch passiert. Das sind seltsame, fast heilige Momente, obwohl das ein beschissenes Wort dafür ist. Aber mir fällt kein besseres ein.
Doch zurück zu Ihnen, werter Leser. Wenn Sie weder mit Michael Zoch verwandt sind, noch mit ihm geschlafen haben, noch beim Fußball übelst von ihm gefoult wurden, was zum Teufel machen Sie dann hier. Erzählen Sie mir nicht, Sie haben das Buch gekauft? Mein Gott, wieso das denn? Fühlen Sie sich nicht gut? Alles klar mit Ihnen? Haben Sie nichts zu arbeiten oder Kinder zu ohrfeigen oder aus dem Hort abzuholen oder so was? Wann haben Sie zuletzt ihre Leberwerte kontrollieren lassen? Sie könnten wenigstens die Scheiben im Wintergarten putzen, wie das aussieht, die Sonne kommt ja kaum mehr durch, und die Sonne hat es schwer genug dieser Tage. Man sollte ihr nicht noch unnötig Dreck in den Weg legen, oder halbe Semmelscheiben, oder Doktortitel. Oder Gedichtbände.
Ok, Sie haben das Buch gekauft. Sie müssen ein merkwürdiger Mensch sein. Schreiben Sie mir, Ihre Geschichte interessiert mich. Haben Sie auch manchmal das Gefühl in Kaufhausaufzügen, dass die Luft gleich explodieren wird und alle Menschen um Sie herum aus ihren Gesichtern fallen? Können Sie nachts schlafen? Haben Sie auch Angst? Vor der Dunkelheit, der Zukunft, davor, dass der Mensch sich in diesen Planeten festgefressen hat wie ein stinkender Virus? Vor Hühnern, Zirkussen, dem, was der Fernseher als 'Liebe' rausplärrt und der absoluten Sinnlosigkeit allen menschlichen Strebens? Sie sind nicht allein. Sogar damit, absolut und völlig allein zu sein, sind Sie nicht allein. Die Literatur und die Kunst der Jahrhunderte sind voll damit, diesem Gefühl Ausdruck zu verleihen, aber die Literatur und die Kunst der Jahrhunderte sind auch voll mit einem Haufen sinnlosen Scheiß. Um das zu überprüfen genügt es, in die jeweilige Stadtbücherei zu gehen ..."
Johannes Witek, Salzburg, August 2010
(Author portrait)
Michael Zoch, geboren 1966 in Braunschweig. Nach einem abgebrochenen Studium der Philosophie, Publizistik und Romanistik u.a. tätig als Bauarbeiter, Pizzabäcker, Chemiekalienabfüller, Rundfunkreporter, Nachtportier, Filmtexter, Brandschutzmonteur, Landschaftsgärtner, Nachhilfelehrer, Kurierdisponent, Dozent in den Fächern Deutsch, Englisch und Geschichte. 1991 - 1993 und 1995 - 1998 mehrere längere Aufenthalte in Paris/Frankreich und Reisen durch Asien und Nordafrika. Von September 2009 bis November 2009 Gastautor im türkisch-deutschen Literatur- und Denkhaus Aksit Kültür in Izmir/Türkei.

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