Description
(Short description)
Mit seinem unbeirrbaren Festhalten an den Idealen der Humanität und Toleranz während der zwölf Jahre der nationalsozialistischen Diktatur und seinem unermüdlichen Einsatz für die Etablierung und Popularisierung der Neuen Musik im Nachkriegsdeutschland ist Karl Amadeus Hartmann, der von 1905-1963 lebte, zweifellos eine der markantesten und eindrucksvollsten deutschen Musikerpersönlichkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts. Bekannt und recht gut dokumentiert ist sein Wirken für die Konzertreihe Musica viva des Bayerischen Rundfunks. Sein Profil als Komponist ist dagegen auch Jahrzehnte nach seinem Tod immer noch recht unscharf und nur schwer einzuordnen, nicht nur, weil Hartmann keiner "Schule" angehörte und auch keine Schüler hatte. In gewisser Weise befand er sich zeitlebens zwischen den Fronten und zwischen den Zeiten, mehr noch als die anderen Angehörigen jener "mittleren Komponistengeneration", der er sich zugehörig fühlte und deren prekäre Situation er 1960 mit den Worten umriss: "Publizistisch liegt es doch heute so, dass die sogenannten Avantgardisten die führende Rolle einnehmen. Andererseits hatte die alte Generation das Glück, sich bis zum Krieg entwickeln zu können und sich der musikalischen Öffentlichkeit einen festen Platz zu sichern. Unserer Generation war beides versagt."
(Table of content)
Wolfgang Rathert: Zwischenwelten - zu den beiden Streichquartetten Karl Amadeus Hartmanns.
Bernd Edelmann: Permutation, Spiegelung, Palindrom. Das Bratschenkonzert von Karl Amadeus Hartmann.
Egon Voss: Von Höhepunkt zu Höhepunkt. Affekt und Form in Hartmanns Symphonien.
Andrew McCredie: Hartmanns Symphonie "Luvre" erneut betrachtet.
Barbara Zuber: Der späte Schüler. Karl Amadeus Hartmann, Anton Webern und die Wiener Schule.
Andreas Krause: Von der Internationalen zur Appassionata? - Beethoven bei Hartmann und Scherchen.
Giselher Schubert: Hindemith und Hartmann: Eine eigensinnige Verbindung.
Christoph von Blumröder: Hartmann, Nono, Rihm und andere.
Siegfried Mauser: Hartmann und Henze.
Ulrich Dibelius: Künstlerische Konsequenzen aus biographischen Konditionen. Das Wechselspiel von Zwang und Freiheit in Hartmanns Komponieren.
Christoph Lucas Brehler: Karl Amadeus Hartmann - ein politischer Komponist?
Andrea Gottdang: Die Programmhefte der Musica viva im Spiegel der Diskussion um moderne Malerei nach 1945.
Hanns-Werner Heister: Zur Semantik von Hartmanns Musik. Ergebnisse, Fragen, Forschungsaufgaben.