"Die leeren Wände reden mit vollem Mund" : Dinge und Dinglichkeit im Erzählwerk Martin Walsers (Mannheimer Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft (MLK) 52) (2015. 389 S. 21 cm)

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"Die leeren Wände reden mit vollem Mund" : Dinge und Dinglichkeit im Erzählwerk Martin Walsers (Mannheimer Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft (MLK) 52) (2015. 389 S. 21 cm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783861105824

Description


(Text)
Martin Walsers Werk wurde in der Forschung bis heute vornehmlich in Abhängigkeit von Themen des Ironiebegriffs, des Antisemitismus oder der Vergangenheitsbewältigung bewertet, ohne jedoch das in den letzten beiden Jahrzehnten aufblühende Forschungsfeld der Materiellen Kultur zu berücksichtigen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das literarische Wissen von Dingen, dinglicher Akteursqualität, dinglich-menschlicher Assoziationen sowie die Repräsentation literarischer Beobachtung der Dingwelt und des in sich verflochtenen Zusammenspiels von Mensch und Ding im Erzählwerk Martin Walsers aufzuzeigen. Vor dem theoretischen Hintergrund von Theodor W. Adornos, Walter Benjamins und Bruno Latours Dingkonzeptionen setzt die dialektisch-textimmanent verfahrende Studie sich mit drei ausgewählten Werken Martin Walsers auseinander: In Walsers Debütroman 'Ehen in Philippsburg' (1957) treten die Dinge und die mit ihnen verdinglichenden Prozesse als soziale, vor allem als sozial feindliche Akteure auf. In Walsers Roman 'Die Verteidigung der Kindheit' (1991) kommt den Dingen in Identitätsstiftungsprozessen konkrete Bedeutung zu, sei es als Gegenstand des Alltags, sei es als Musikinstrument oder sei es als Erinnerungsauslöser. In Walsers Novelle 'Mein Jenseits' (2010) wohnt den Dingen eine Glaubensproduktionsfähigkeit inne insofern, als sie Transzendenzen repräsentierbar machen können.
(Text)
Thus far in the research, Martin Walser's work has been evaluated primarily with respect to the topics of irony, anti-Semitism, and coming to terms with the past, without considering the research about material culture that has blossomed in the last two decades. The goal of the present work is to reveal the literary knowledge of things, the material actor's quality, material-human associations, and the representation of the literary observation of the world of things and of the complex interplay of human and thing in the narrative work of Martin Walser. Against the theoretical background of Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, and Bruno Latour's thingness concepts, this study, which proceeds in dialectical-textimmanent fashion, examines three selected works of Martin Walser. In Walser's debut novel 'Ehen in Philippsburg' (1957), things and objectifying processes appear as social, especially socially-adverse actors. In Walser's novel 'Die Verteidigung der Kindheit' (1991), things get a concrete meaning in identity creation processes, whether as everyday object, music instrument or memory trigger. In Walser's novella 'Mein Jenseits' (2010), things have an inherent belief production capability, insofar as they can make transcendencies representable.
(Author portrait)
Kerstin Koblitz, 2004 bis 2010 Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Mannheim. 2010 Abschluss als Magistra Artium mit einer Arbeit zu Thomas Manns 'Doktor Faustus', ausgezeichnet mit dem Artes Liberales-AbsolventUM-Preis. 2010 bis 2014 Promotionsstudium mit Abschluss an der Universität Mannheim. Seit 2015 freiberufliche Lektorin und Germanistin.

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