Wien, Paris, Saualm : Geschichten und Reportagen (2016. 198 S. 21 cm)

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Wien, Paris, Saualm : Geschichten und Reportagen (2016. 198 S. 21 cm)

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  • 製本 Hardcover:ハードカバー版
  • 商品コード 9783854357766

Description


(Text)
Die Auswahl versammelt acht Erzählungen und Reportagen von Prezihov Voranc. Der Bogen spannt sich von seiner ersten 1911 veröffentlichten Erzählung bis zu einem Kapitel aus seinem letzten unvollendeten Roman 1949.Als Sechzehnjähriger schrieb der »junge Pferdeknecht« (Zofka Kveder) seine ersten Geschichten, seine sozialkritische Erzählung Im Winter (1911) spricht bereits sein grundlegendes Thema an: die entwürdigende Situation der Keuschler und Kleinbauern. In der grotesk-naturalistischen Skizze Sektor 5 (1926) schildert er die Sinnlosigkeit und Anomalie des Krieges auf den berüchtigten Kriegsschauplätzen des 1. Weltkrieges und stellt Fahnenflucht als einzige Chance dar, um dem Widersinn des Krieges zu entkommen. Er arbeitet seine eigene Desertion auf, die ihn in die Abruzzen verschlagen hat, wo auch die seraphisch-schöne Geschichte Das Mädchen mit der Mandoline (1924) spielt. Zwischen 1930 und 1939 lebte er als Sekretär des Internationalen Roten Kreuzes und der Internationalen Gewerkschaft in Wien, Prag, Berlin und Paris und verbrachte einige Zeit im Gefängnis. Auf diese Erfahrungen stützen sich seine politisch-poetischen Reportagen Wien (1940/46) und Paris (1940/46). Seine Apotheose der Südkärntner Lebenswelt unter dem politisch-historisch konnotierten Kürzel Saualm entstand 1948. Die Kurzgeschichte Das Tal ohne Namen (1948) ist eine poetische Ironisierung der Selbstverliebtheit einer Kultur, die allzu lange im Schatten der großen Nachbarn gestanden ist. Die Geheime Lesestube (1949) schließlich ist das einzige vollendete Kapitel aus dem Romanprojekt Pristrah (Angst), der Geschichte der Selbstkultivierung der slowenischen Bevölkerung seit 1848.
(Extract)
Die Eisenbahnfahrt durch Frankreich war in den Friedenszeiten sehr angenehm; in Vergleich zu anderen Ländern fühlte man sich überaus behaglich, vor allem wenn man an die Fahrgäste der dritten Klasse dachte. In der ersten und zweiten Klasse waren die Verhältnisse auch bei uns angenehm. Doch in Frankreich fand man auch noch in der dritten Klasse bequeme, gepolsterte Sitzbänke vor. Die Züge fuhren schnell, ohne Verspätung. Man befand sich in einem hoch entwickelten Land.Es war Nacht, und so konnte ich von der Landschaft nicht viel sehen. Um einzuschlafen war ich aber viel zu aufgewühlt und aufgeregt. Deshalb suchte ich nach einer Ablenkung. In meinem Coupé saßen drei Mitreisende, ein Mann und zwei junge Frauen. Keiner von ihnen schlief. Ich schätzte, dass alle drei Franzosen waren. Da es mir schien, dass wir uns alle langweilten, versuchte ich sie nach mitteleuropäischer Art in ein Gespräch zu verwickeln. Ich bot meine mäßigen Französischkenntnisse auf und wandte mich zuerst an den Mann. Ich bildete mir ein, er wünschte sich ein Gespräch, da er die ganze Zeit über aus seinem Eck zu mir herüber geblickt hatte. »Der Herr ist Franzose ...?«»Ja«, war die kurze, erstaunte Antwort.»Nach Paris ...?«, fragte ich in geschäftigem Ton.»Ja«, gab er wiederum knapp und wenig erfreut zurück.Das unbewegte Gesicht zeigte keine Regung. Seine Augen aber blickten noch immer forschend zu mir herüber. Ich dachte mir nichts Arges und setzte fort:»Ich bin Slowene.«Zuerst machte diese Enthüllung überhaupt keinen Eindruck auf ihn, doch bald entdeckte ich eine Veränderung an ihm. Wegen meines Äußeren hatte er vielleicht zuerst glauben müssen, er sitze mit einem Reichsdeutschen im Zugabteil. Als er vernahm, dass ich kein Reichsdeutscher sei, veränderte sich sein Gesicht. Jeder Franzose fühlt sich in Gegenwart eines Deutschen irgendwie unwohl. Mein Mitreisender wäre aber kein Franzose gewesen, wenn ihn diese Erkenntnis nicht aus seiner sorglosen Reiselaune gebracht hätte:»Tschechoslowake ...«, fragte er.»Nein, nicht Tscheche, sondern Jugoslawe!«Das war ihm unangenehm, und er wandte sich ab. Seine hohe Stirne legte sich in Falten, und man es sah es ihm direkt an, wie seine Gehirnzellen arbeiteten. Wahrscheinlich stöberte sein Hirn in den Geographiekenntnissen. Dann schimmerten seinen Augen auf, und er sagte wie aus einer Ahnung heraus:»Ah, Russe ...«, und er atmete erleichtert auf.

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