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Description
(Text)
Hereinspaziert, hereinspaziert und herzlich willkommen im Raststadel! Machen Sie es sich bequem, genießen Sie den Rustikalschick auf dem Dorf, fühlen Sie sich wie zu Hause zwischen Tourismus und Transit, Bürgermeisterschnapsideen und Rauschkindern.
Dorfdefektmutanten ist ein moderner Heimatroman und knackiger Entwicklungsroman - angesiedelt an den Schauplätzen der Tiroler Provinz und der Großstadt Wien. Ein quietschvergnügter und kluger Roman über die Nöte und die Freuden des Erwachsenseins.
Der Held des Romans wohnt im Dorf, lebt im Internet, seine Sozialkompetenz ist hager; gleichermaßen lechzend wie verzweifelt jagt er seinen Erinnerungen hinterher und fördert dabei Mühl- und Edelsteine zutage. Kindheit, Jugend, Freundschaften, erste Verliebtheit - all das, samt Glück und Schmerz, erfährt unser Ich-Erzähler auf dem Dorf. Nach einigen Jahren des Studentenlebens in der Bundeshauptstadt kehrt er in seinen Heimatort zurück, arbeitet fortan als Hausmeister in der Raststätte 'Raststadel' und begegnet natürlich der großen, großen Liebe.
In den Tiroler Bergen geht es dauerfröhlich zu, hier wird es zünftig, hier werden Sie sich wohl und wie zu Hause fühlen. Denn: 'Raststadel verpfichtet' und daheim ist es immer am schönsten, wenngleich es dort auch mitunter deftig drunter und drüber geht.
(Extract)
Einmal habe ich auch schon mit Claudia geknutscht. Es war als Klaus und Claudia Absinth entdeckten. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich daran erinnern kann, ich jedenfalls werde es nie vergessen. Ich brauche Ablenkung und wende mich Carmen und Sonja zu, die wollen mir Zöpfchen machen. Ich habe nichts dagegen, ich mag es gern, wenn mir wer am Kopf rummacht. Beim Frisör war ich schon Jahre nicht mehr. Die Spitzen schneidet mir Claudia alle drei Monate, unsere intimsten Momente. Ich schneidersitze am Boden. Carmen und Sonja knien vor mir. Carmens Finger teilen mein Haar. Sonjas Brustspitzen streifen mein Ohr. Ich bin erregt und nehme einen Schluck Irgendwas. Klaus geht Claudia unters T-Shirt, sie quietscht. Carmen und Sonja kichern, ich schlucke.
Die Zöpfchen werden mit Verschlussdrähten für Gefriersäckchen fxiert. Zehn Zöpfchen sind genug. Bob Marley meint No woman, no cry. Beim Aufstehen habe ich Angst, man könnte meinen Ständer bemerken. Claudia und Klaus kleben noch immer an- und aufeinander. Ich gehe aufs Klo und Bier holen. Klaus zwinkert mir wissend zu.
(Author portrait)
Markus Köhle, geboren 1975 in Nassereith/Tirol, lebt in Wien. Studium der Germanistik und Romanistik in Innsbruck und Rom. Arbeitete als Forschungsassistent an der Universität Innsbruck über Literaturzeitschriften in Österreich. Organisator von Poetry Slams und Lesebühnen-Events, Kolumnist (20er, DUM), Rezensent (u.a. Schreibkraft, thegap, Literaturhaus Wien und Innsbruck). Seit 2006 freier Autor. Staatsstipendium für Literatur 2008/09.



