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Staatsbankrotte stellten im 19. Jahrhundert Staaten und V lkerrechtler vor gro e Herausforderungen. Ihre Abwicklung generierte v lkerrechtliche Normen, zeigte aber auch die politischen Grenzen rechtlicher Regulierungen. Im Fokus dieser Untersuchung stehen vier Fallstudien: Griechenland (1824 1878), gypten (1862 1904), das Osmanische Reich (1854 1907) und Venezuela (1902 1907). W hrend das 19. Jahrhundert in der V lkerrechtsgeschichte als Zeitalter des Positivismus gilt, zeigen staatliche Insolvenzabwicklungen, dass Akteure Recht vielf ltig nutzten. Es sind zwei Ph nomene zu beobachten: die Verrechtlichung und die Rechtsvermeidung. Die Arbeit identifiziert drei Rechtsphasen staatlicher Insolvenzabwicklungen und ihrer Widerspiegelung in der Wissenschaft. Am Anfang stand die berwiegende Rechtsvermeidung (ca. 1820 1880). Dann instrumentalisierten V lkerrechtler oftmals Ereignisse aus der Staatenpraxis f r ihre Zwecke (ca. 1880 1910). Schlie lich erfolgte eine partielle Kodifikation (ca. 1902 1907). Eine umfassende Insolvenzrechtsordnung schufen sie (bewusst) nicht.



