Description
(Text)
In seinem Buch rekonstruiert Christoph Joppich die Entwicklung des modernen Antisemitismus in Argentinien. Durch einen universalhistorischen Ansatz werden Kolonialherrschaft, Unabhängigkeit, Nationenbildung, Faschismus, Kalter Krieg und die Gegenwart gesellschaftstheoretisch miteinander verknüpft. Geschichtliche Überlegungen werden durch empirische Inhaltsanalysen ergänzt. Dabei erfährt der Gegenstand eine sozialkritische Deutung, mit einem besonderen Augenmerk auf seine bislang wenig erforschten linken und israelbezogenen Ausprägungen.
(Table of content)
Geleitwort der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung Trier (IIA)Vorwort1. Rattenlinien und Kulturindustrie: Hinführende Gedanken2. Argentinien im Long Century und zuvor2.1 Zur Vorgeschichte: Die Eroberung Amerikas und die Juden2.2 Zerfall der Vizekönigreiche, Caudillismo und Bürgerkrieg2.3 Nationenbildung und Dialektik des argentinischen Liberalismus3. Die argentinische Gesellschaft im Übergang3.1 Rote Woche, Tragische Woche3.2 Die Wege des argentinischen Faschismus3.3 Überlegungen zum Peronismus4. Argentinien im Kalten Krieg4.1 Eichmann in Buenos Aires4.2 Der innerperonistische Bürgerkrieg4.3 Zum Verhältnis von Guerilla und Antisemitismus4.3.1 Neue Linke, Israel und Jüdinnen:Juden in Argentinien4.3.2 Der Fall Rudolfo Walsh4.3.3 Walsh und die Frage des Antizionismus4.3.4 Walsh und die Frage des sekundären Antisemitismus5. Argentinien in der Gegenwart - das 21. Jahrhundert5.1 Ein kurzes Ende der Geschichte5.2 Zum Verhältnis von Neoperonismus und Antisemitismus5.2.1 Der Fall Cristina Férnandez de Kirchner5.2.2 CFK und die (jüdische?) Weltverschwörung5.2.3 "Gerücht über die Juden" oder "just following the money"?5.3 Zur Aktualität von Philosemitismus und Antizionismus6. Konklusion: Die Verdoppelung des Antisemitismus in Argentinien7. Ausblick: Einsamkeit Lateinamerikas, Einsamkeit der antisemitischen Gesellschaft8. Anhang8.1 Abkürzungsverzeichnis8.2 Literaturverzeichnis
(Text)
In his book, Christoph Joppich reconstructs the development of modern anti-Semitism in Argentina. Using a universal historical approach, he is able to link colonial rule, independence, nation-building, fascism, the Cold War and the present of the 21st century in an epochal way. In the process, Argentinian anti-Semitism is reinterpreted from a social theory perspective, with a particular focus on its left-wing and Israel-related manifestations, which have been little researched to date.
(Author portrait)
Christoph Joppich hat Lateinamerikanistik, Soziologie und Politikwissenschaften in Würzburg, Passau und Buenos Aires studiert. Er forscht zur historischen und gegenwärtigen Entwicklung des Antisemitismus in den Gesellschaften Lateinamerikas. Aktuell arbeitet er an einer Studie zur Universalgeschichte des modernen Antisemitismus in der Region unter Bezugnahme auf die kritische Gesellschaftstheorie der Frankfurter Schule.



