Description
(Short description)
Transnationaler Aktivismus im Weltsozialforum: Wie wichtig sind Konflikte für Solidaritätspraktiken in diversen Gesellschaften?
(Text)
Wie ist Solidarität in zunehmend diverseren Gesellschaften möglich? Nikolas Schall geht dieser Frage auf der Ebene individueller Praktiken nach. Am Beispiel des Weltsozialforums 2016 in Montreal analysiert er die mühevollen, situativen Praktiken, die im transnationalen Aktivismus - insbesondere zwischen indigenen und nicht-indigenen Aktivist_innen - notwendig sind, um vor dem Hintergrund einer gewaltvollen Kolonialgeschichte und ungleicher Machtverhältnisse Solidarität herzustellen. Dabei wird deutlich, inwiefern Aushandlungen und ein produktiver Umgang mit Konflikten eine zentrale Bedeutung für das Entstehen von solidarischen Beziehungen haben.
(Review)
»[Die] Reflexionen über die Legitimität von Forschung vor dem Hintergrund der kolonialen Vergangenheit, Hierarchien der Wissensproduktion, Verständigungsschwierigkeiten, aber auch die Chancen solcher Begegnungen machen diese Studie zu einem sehr starken Beitrag zur aktuellen Diskussion über Solidarität.«
Sarah Binz, Contraste, 456 (2022)/ Mehring1, 27.07.2022 20220727
(Author portrait)
Nikolas Schall ist politischer Anthropologe, machtkritischer Erlebnispädagoge und Unterstützer von Kämpfen für soziale Gerechtigkeit. Er promovierte als Mitglied des Internationalen Graduiertenkollegs »Diversity: Mediating Difference in Transcultural Spaces« an der Universität Trier. Seine Forschungsschwerpunkte sind globale Verflechtungen, (politischer) Aktivismus und Praktiken der Solidarität.