Description
(Text)
Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1,0, Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt; Würzburg (Betriebswirtschaft, Studiengang Medienmanagement), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Problemstellung:
In den letzten Jahren hat sich das Internet vor allem in den westlichen Ländern und Teilen Asiens zu einem weiteren ernst zu nehmenden Medium neben Presse, Rundfunk und Fernsehen entwickelt. Während bei den traditionellen Medien schon längere Zeit rege medienethische Diskussionen geführt werden, stellt der Bereich Internet hier noch Neuland dar. Deshalb soll mit dieser Arbeit das Thema Cyberethik, auch Internet- oder Netzethik genannt, näher dargestellt werden.
Das Internet steht zunächst für eine neue technologische Entwicklung. Doch es ist weit mehr als das. Das Netz beeinflusst und verändert unser gesellschaftliches Leben - sei es in der Arbeitswelt oder im Privatleben, sei es die Wirtschaft oder die Politik. Es eröffnet neue Formen der Kommunikation und Interaktion, die viele Chancen mit sich bringen. So wird beispielsweise wissenschaftliche Zusammenarbeit erleichtert, es können neue Absatzmärkte erschlossen werden oder es besteht die Chance, die Bürger aktiver am politischen Geschehen teilhaben zu lassen, etwa über das Angebot eines virtuellen Rathauses oder per Meinungsumfragen.
Neben Chancen birgt das Internet jedoch auch (ethische) Probleme wie Datenmissbrauch, ethisch fragwürdige Inhalte und Zugangsschranken. Solche ethischen Probleme aufzuzeigen steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Betonen möchte ich, dass es sich hierbei nur um eine Auswahl handelt, denn eine vollständige Darstellung würde den Rahmen der Arbeit sprengen und wird wohl auch nicht zu erreichen sein, weil das Angebot im Netz zu vielseitig ist und das Internet einem permanenten Wandel unterliegt. Neben rein ethischen Problemstellungen werden auch technische, rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Gegebenheiten und Probleme des Internets dargelegt, weil diese teilweise grundlegend für ein Verständnis der ethischen Fragen sind.
Da es bisher noch wenig wissenschaftliche Literatur zum Thema Cyberethik gibt, ist es das Ziel dieser Arbeit, für derzeitige ethische Probleme die das Internet aufwirft zu sensibilisieren, zu reflektieren welche ethischen Herausforderungen in Zukunft in den Vordergrund rücken könnten und darzustellen wie Wirtschaft, Gesetzgebung und Gesellschaft bisher auf diese Anforderungen reagieren. Zudem soll aufgezeigt werden, dass nationale Gesetze aufgrund der Globalität des Netzes schnell an ihre Grenzen stoßen und daher vor allem jene Aktivitäten und Entwicklungen unterstützt werden sollten, die versuchen, das Netz eigenverantwortlich zu regeln und eine Selbstbindung der Internetnutzer an allgemein akzeptierte ethische Normen zu erreichen, wie sie für den Bereich der sozialen Umgangsformen im Netz beispielsweise in der Netiquette festgehalten sind.
Gang der Untersuchung:
Um die ethischen Herausforderungen des Internets erkennen zu können, ist es zunächst einmal nötig, das Medium zu verstehen. Daher werden zu Beginn einige technische Grundlagen und die wesentlichen Dienste des Internets dargelegt. Anschließend werden die Begriffe Ethik und Moral näher erläutert. Da bisher nur Ansätze einer eigenen Internetethik vorhanden sind, sollen in diesem Zusammenhang einige Aspekte der Medienethik aufgezeigt werden, die auch für eine Ethik des Internets von zentraler Bedeutung sind. Es folgt eine kurze Zusammenfassung der netzethischen Positionen von Bernhard Debatin und Andreas Greis, die meines Erachtens grundlegende Beiträge zum Thema Internet und Ethik geliefert haben und von denen deshalb einige ihrer Ansätze in dieser Arbeit übernommen werden.
Eine wichtige Aufgabe der Internetethik ist es, zu reflektieren, wie das Netz und die Handlungen der am Netz beteiligten Akteure ...