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Description
(Text)
Dem »wilden historischen Denken« auf der Spur.Kinder sind in ihren Zimmern von einer Vielzahl geschichtskultureller Produkte umgeben, die ihr Nachdenken über und ihr Imaginieren von Vergangenheit prägen. Kinderzimmer sind daher als informelle Lernorte zu verstehen, an denen individuelle Vorstellungen ohne Regeln sprießen und wo an eigenen Verständnissen von Welt gebastelt wird. Über einen ethnographischen Zugriff auf diese Geschichtskultur im Privaten eröffnet sich ein kulturanthropologisches Panorama eines (pop)kulturellen Überangebots und dessen Rezeption. Dabei sind vor allem die im Feld anzutreffenden »Geschichtsdinge« (Spielzeug, Bilder, Bücher etc.) wichtig: Gerade durch sie wird die alltägliche Praxis des Umgangs von Kindern mit dem Historischen deutlich. Wie Kinder die Angebote der Geschichtsdinge (er-)fühlen, erleben und annehmen, zeugt von einem eigenartigen historischen Denken zwischen Vergegenwärtigung und Abstraktion in der kindlichen Lebenswelt. Es hat den Anschein,dass Vermittlung von Geschichte neu gedacht werden muss, da man in den Kinderzimmern auf ein »wildes historisches Denken« stößt, das vom disziplinierten wissenschaftsorientierten Denken weitgehend ignoriert wird.
(Review)
»(Kühbergers Studie) bietet durch den Fokus auf das Alltägliche wertvolle Einsichten in die Voraussetzungen, Quellen und Formen kindlicher Geschichtsaneignungen und -praktiken, die andere Forschungsmethoden nicht oder eingeschränkter bieten können.« (Marcel Mierwald, H-Soz-Kult, 13.12.2024) »Bei allem spielerisch Vergnüglichem, wird ein fachspezifischer Ernst gewahrt: indem man den Kindern das notwendige Vertrauen schenkt, wird ermittelt, was ihnen zuzutrauen ist. Das ist auch die eigentlich auf das Heute und Morgen ausgerichtete Seite des Fachs 'Geschichte'.« (Peter R. König, Wissenschaftlicher Literaturanzeiger der Universität Gießen, 08.03.2025)
(Author portrait)
Christoph Kühberger, geb. 1975, ist Universitätsprofessor für Geschichts- und Politikdidaktik sowie Fachbereichsleiter am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg, wo er derzeit zu den Themen Diversität / Inklusion, Dekolonialisierung des historischen Denkens und Digital Humanities forscht. Veröffentlichungen u. a.: Mit Geschichte spielen. Zur materiellen Kultur von Spielzeug und Spielen als Darstellung der Vergangenheit (Hg., 2021).