Black Comics : Vom Kolonialismus zum Black Panther. Ausgezeichnet: PENG!-Preis Comicfestival München, 2025 (2025. 416 S. Durchgehend vierfarbig. 318 cm)

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Black Comics : Vom Kolonialismus zum Black Panther. Ausgezeichnet: PENG!-Preis Comicfestival München, 2025 (2025. 416 S. Durchgehend vierfarbig. 318 cm)

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  • 製本 Hardcover:ハードカバー版
  • 商品コード 9783833246425

Description


(Text)
Die westlichen Demokratien, insbesondere Deutschland, haben intensiv damit begonnen, sich mit ihrer kolonialen Geschichte auseinanderzusetzen. Dabei tun sich schmerzhafte Abgründe aus Raub, Verschleppung, Versklavung und Völkermord auf, die viel zu lange durch die Fiktion von Abenteuertum und vermeintlicher Zivilisationsentfaltung kaschiert wurden. Die Realität sah anders aus: menschenverachtend und grausam. Und was sagt der Comic dazu? Man kann schwer erwarten, dass die Kulturprodukte rassistischer Gesellschaften nicht auch ein ebensolches Bild abgeben würden. Ein Negativbeispiel ist zum Beispiel Hergés »Tim im Kongo« von 1930, in dem der blonde belgische Reporter an der Seite katholischer Missionare den »dummen« Afrikanern Bildung und Tugendhaftigkeit bringt. Aber: Nur neun Jahre später machte es Jijé besser und bescherte dem europäischen Comic - mitten in der Besatzung Belgiens durch die Nazis - einen schwarzen Jungen als Titelhelden (»Blondin et Cirage«).Außerdem: Trotz seiner kolonialen Agenda wird »Tim im Kongo« im Kongo selbst zu einem Bestseller und rangiert bis heute in Afrika unter den beliebtesten Comic-Titeln. Das Album wird zur Initialzündung einer eigenen afrikanischen Comic-Kultur: circa 50 Prozent der Comic-Künstler und -Künstlerinnen des gesamten Kontinents stammen aus dem Kongo. Das Beispiel zeigt: Mit plumpen Klischees und schnellen Verurteilungen ist hier wenig Staat zu machen. Das Thema ist sehr komplex und steckt voller Ambivalenzen. Zu Beginn der 1950er-Jahre prangerte der EC-Verlag den Rassismus in den USA und die Machenschaften des Ku-Klux-Klans an. In den frühen 1970ern erweiterten Jack Kirby und Co. den Superhelden-Kosmos um eine ganze Riege afroamerikanischer Helden, angeführt vom »Black Panther«. Der Kampf der Bürgerrechtsbewegung hatte gefruchtet. Nun gab es nicht nur schwarze Helden, sondern sie wurden auch zunehmend von afroamerikanischen Künstlern gezeichnet. Immer stärker setzte die Black Community in der Comic-Landschaft eigene Akzente und Independent-Autoren und -Zeichner wie Ho Che Anderson oder Kyle Baker huldigten in Graphic Novels ihren Idolen Martin Luther King oder Nat Turner. Heute ist die Comic-Szene von New York bis Kapstadt, von Paris und Brüssel bis Kinshasa so vielstimmig und bunt wie nie zuvor.Zur Ausstellung erscheint dieses umfangreiches Katalogbuch, das die Ausstellung deutlich ausweitet: mit wesentlich mehr Exponaten und tiefgehenden Texten.Auf seine herausragende Weise bietet Dr. Alexander Braun dem Leser neue Erkenntnisse, hebt verborgene Schätze, stellt Zusammenhänge her und unterhält durch seinen eleganten Schreibstil. Ein neues Standardwerk."Black Comics" wurde mit dem "PENG"-Preis des Münchener Comicfestivals für das beste Sekundärwerk über Comics des Jahres 2025 ausgezeichnet.
(Author portrait)
Dr. Alexander Braun ist bildender Künstler und Kunsthistoriker und gilt als einer der weltweit besten Kenner der Geschichte des Comics. Er kuratierte zahlreiche Ausstellungen, darunter »Pioniere des Comic - Eine andere Avantgarde« für die Schirn Kunsthalle in Frankfurt und »Comics, Mangas, Graphic Novels« für die Bundeskunsthalle Bonn. Er wurde zweimal mit dem renommierten Eisner-Award ausgezeichnet und erhielt den Max und Moritz-Spezialpreis der Jury des Comic-Salon Erlangen.Im Dortmunder Comic-Schauraum zeigte er bislang die Ausstellungen "Ente süß sauer - Carl Barks und die Folgen" (2019), "Nimm das Adolf! Zweiter Weltkrieg im Comic" (2019), "Anime fantastisch" (2020), "Will Eisner - Graphic Novel Godfather" (2021), "Horror im Comic" (2022), "Katzenjammer Kids" (2023) und "Staying West" (2023). Steigende Besucherzahlen mit jeder neuen Ausstellung gipfelten zuletzt bei "Die Simpsons - Gelber wird's nicht" (2024) in weit über 25.000 Besuchern.Zu allen Ausstellungen gab AlexanderBraun umfangreiche und gleichzeitig unterhaltsame Kataloge heraus, die den Ausstellungen viel mehr Tiefe verleihen und direkt als Standardwerke im jeweiligen Forschungsgebiet angesehen werden.

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