Description
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Normen und Standards kommt im Wirtschaftsleben eine herausragende Bedeutung zu. Sie dienen zur Herstellung von industrieweiter Interoperabilit t und Konvergenz und stellen insbesondere f r die Hi-Tech-Industrien einen unverzichtbaren Absatzmotor im weltweiten Handel dar. Ihre wettbewerbsf rdernde Wirkung wird allgemein anerkannt und auch der daraus resultierende volkswirtschaftliche Nutzen als betr chtlich eingestuft. Diese positive Gesamtbetrachtung hat jedoch auch dazu gef hrt, dass die Standardsetzung in der kartellrechtlichen Auseinandersetzung eher ein Schattendasein f hrt. Missbrauchsrisiken und m gliche Innovationshemmnisse werden in diesem Zusammenhang oftmals marginalisiert. Auch eine analytische Einordnung unter das System der europ ischen Wettbewerbsregeln hat bisher nur partiell stattgefunden. Die Abhandlung stellt sich diesen Fragestellungen. Sie untersucht, unter welchen konomischen Pr missen sich Standardisierung vollzieht, und zeigt auf, welche kartellrechtlichenKonsequenzen daraus zu ziehen sind. Im Normungskontext stehen die Wettbewerbsvorschriften und die Rechte des geistigen Eigentums nicht in einem systemimmanenten Spannungsfeld, sondern in einem Verh ltnis der wechselseitigen Beeinflussung ihrer Schnittstellen. Am Beispiel der kartellrechtlichen Behandlung des sogenannten Patenthinterhalts wird deutlich, warum eine isolierte Betrachtungsweise dieser Rechtsgebiete ausscheidet.