Description
(Text)
Institutionen - von der Schule über Behörden und Organisationen bis hin zur Gesundheitsversorgung - stellen gesellschaftliche Apparate dar, die ein Potenzial haben, mehrsprachige Praxen zu implementieren oder aber monolinguale Praxen zu verstetigen. Seit den späten 1970er-Jahren untersucht die funktional-pragmatische Sprach- und Kommunikationsanalyse, kurz Funktionale Pragmatik (FP), das sprachliche Handeln in mehrsprachigen Gesellschaften und ihren Institutionen. Von Konrad Ehlich und Jochen Rehbein als integrale Handlungstheorie von Sprache entwickelt, haben sich funktional-pragmatische Fragestellungen und Analysen vielfältig und über Sprachgrenzen hinweg entfaltet.
Die Beiträge diese Sammelbands führen von der grundlegenden theoretischen Auseinandersetzung mit Institution und Sprachgebrauch zu diversen Fallstudien und Untersuchungen, die sich auf der Grundlage funktional-pragmatischer Erkenntnisse mit Sprache und Mehrsprachigkeit in unterschiedlichen gesellschaftlichen undinstitutionellen Zusammenhängen befassen und die Bedeutung der FP im Kontext anderer theoretischer Konzepte ausloten.
(Author portrait)
Professorin für Germanistische Linguistik an der Universität Modena und Reggio Emilia und Dozentin für Fachdidaktik Deutsch an der Universität Zürich. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Biologische und institutionelle Bedingungen des Lernens, Spracherwerb, Sprach- und Schreibdidaktik für DaM, DaZ und DaF, Sprachenpolitik.Jutta Fienemann studierte Romanistik und Germanistik an der Universität Hamburg. 1986 erstes Staatsexamen, 1993 zweites Staatsexamen. Anschließend war sie als Deutsch- und Französisch-Lehrerin an zwei Gymnasien tätig. Von 1998-2000 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Sprache der Höflichkeit im interkulturellen Kontakt" unter der Leitung von Prof. Jochen Rehbein an der Universität Hamburg. Promotion 1999. Seit 2000 ist sie Studienrätin im Hochschuldienst im Institut für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Dortmund. Mit Unterstützung der Universität Hamburg, des DAAD sowie des DFG-Graduiertenkollegs "Mehrsprachigkeit und Sprachkontakte" an der Universität Hamburg verfasste sie die hier für den Druck überarbeitete Dissertation.Dr. Wilhelm Grießhaber war Professor für Sprachlehrforschung am Sprachenzentrum der Universität Münster. Seine Forschungsinteressen liegen besonders in den Bereichen Zweitspracherwerb, Schreiben (in der Zweitsprache), Fachsprachvermittlung sowie Neue Medien in der Fremdsprachvermittlung.