Description
(Short description)
Der Anblick der Siedlung am Vogelherd auf dem Nordhang des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg hat gerade in den letzten Jahren wieder verstärkt für Diskussionsstoff gesorgt. Denn während sich unterhalb der Häuser ein Gedenkstättengelände erstreckt, gehen die heutigen Bewohner auf dem Standort der einstigen Häftlingsbaracken ihrem ganz alltäglichen Leben nach.
Im Rahmen dieses Bandes wird die Geschichte der Siedlung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei kommen im besonderen Maße auch die Biographien einstiger und jetziger Bewohner zum Tragen. Am Beispiel des Vogelherdes lässt sich anschaulich nachvollziehen, wie die differenten Schichten einer Geländenutzung dessen Historie prägen und wie unterschiedliche Narrative zu einer emotionalen Aufladung führen.
(Text)
Der Anblick der Siedlung am Vogelherd auf dem Nordhang des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg hat gerade in den letzten Jahren wieder verstärkt für Diskussionsstoff gesorgt. Denn während sich unterhalb der Häuser ein Gedenkstättengelände erstreckt, gehen die heutigen Bewohner auf dem Standort der einstigen Häftlingsbaracken ihrem ganz alltäglichen Leben nach. Die Siedlungshistorie führt zurück in die unmittelbare Nachkriegszeit, wo im Zuge der Wohnungsnot durch die Gemeinde Flossenbürg gezielt Flüchtlinge und Vertriebene für den Kauf und Bau der Häuser angeworben wurden. Heute kann das Gelände weder vom Anspruch des Gedenkens, noch von seiner Konnotation als Wohn- und Lebensraum entkoppelt werden.
Im Rahmen dieses Bandes wird die Geschichte der Siedlung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei kommen im besonderen Maße auch die Biographien einstiger und jetziger Bewohner zum Tragen. Am Beispiel des Vogelherdes lässt sich anschaulich nachvollziehen, wie die differenten Schichten einer Geländenutzung dessen Historie prägen und wie unterschiedliche Narrative zu einer emotionalen Aufladung führen.
(Review)
Lena Moller gelingt es, ein facettenreiches Bild der Gemeinde, heutigen Siedlung und Gedenkstatte nachzuzeichnen und die verschiedenen Diskurse in Beziehung zueinander zu setzen. Nuanciert verfolgt sie die unterschiedlichen Probleme und Herausforderungen und tragt mit der Arbeit zum auch subjektiven Umgang mit einer schwierigen Vergangenheit bei. Katharina Schuchardt, in: Zeitschrift für Volkskunde 116 (2/2020), S.316-319.
(Author portrait)
Dr. Lena Möller studierte Vergleichende Kulturwissenschaft und Geschichte und ist seit Juni 2018 am Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft der Universität Regensburg als Wissenschaftliche Assistentin tätig. Mit einem Hauptforschungsschwerpunkt auf der Erzähl-, Populär- und Spielkulturforschung widmet sie sich unter anderem spielbaren Erzählungen in analogen und digitalen Kontexten, der Tradierung und Transformation von Erzählstoffen und spielerischen Ausdrucksformen, dem Erzählen über Erinnerungsorte und Formen der Kommunikation im Alltag.



