In Schrebers Garten : Roman (2008. 286 S. 22 cm)

個数:

In Schrebers Garten : Roman (2008. 286 S. 22 cm)

  • 在庫がございません。海外の書籍取次会社を通じて出版社等からお取り寄せいたします。
    通常6~9週間ほどで発送の見込みですが、商品によってはさらに時間がかかることもございます。
    重要ご説明事項
    1. 納期遅延や、ご入手不能となる場合がございます。
    2. 複数冊ご注文の場合は、ご注文数量が揃ってからまとめて発送いたします。
    3. 美品のご指定は承りかねます。

    ●3Dセキュア導入とクレジットカードによるお支払いについて
  • 【入荷遅延について】
    世界情勢の影響により、海外からお取り寄せとなる洋書・洋古書の入荷が、表示している標準的な納期よりも遅延する場合がございます。
    おそれいりますが、あらかじめご了承くださいますようお願い申し上げます。
  • ◆画像の表紙や帯等は実物とは異なる場合があります。
  • ◆ウェブストアでの洋書販売価格は、弊社店舗等での販売価格とは異なります。
    また、洋書販売価格は、ご注文確定時点での日本円価格となります。
    ご注文確定後に、同じ洋書の販売価格が変動しても、それは反映されません。
  • 製本 Hardcover:ハードカバー版
  • 商品コード 9783813502923

Description


(Text)
Seit über 100 Jahren reizt, provoziert, fasziniert Paul Schreber Kunst und Wissenschaft. Seine Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken sind weltberühmt und ein bewegendes Zeugnis aus der Welt eines Verrückten. Klaas Huizing erzählt die Geschichte Schrebers vor dem Hintergrund des historisch Überlieferten neu. Er zeigt ihn gleichermaßen als Verzweifelten und auch als Hoffnungsträger, der die Möglichkeit eines anderen Lebens in sich birgt.
(Extract)
"Heute wäre er so weit. Er dachte an sein massiges Bett, an die Kuhle in der Mitte seiner Matratze, an die nachtblaue Decke mit der weißen Bordüre, an die zwei Buchstaben im Holz des Kopfteils, die er vor sehr vielen Jahren mit einem Taschenmesser, ein Geschenk seines Vaters, eingraviert hatte. Er senkte die Augen, tat so, als wäre er ganz in sich versunken, aber heimlich spähte er, den niemand aus den Augen ließ, einen Fluchtweg aus. Er fühlte sich heute wie ein Donnerstag. Der Donnerstag war immer sein Tag. Solange er denken konnte. Als Kind stellte er sich vor, er sei ein Denkmal, stünde auf einem kleinen Sockel an irgendeinem ganz unbedeutenden Platz in der Stadt. Tauben auf seiner Schulter. Hunde zu seinen Füßen. Sonntage, die machten, dass er weich wurde. Bereits an den Freitagen spürte er, wie seine Konsistenz nachließ. Ein Ziehen in seinem Innern. Schlaffheit machte sich breit. An den Samstagen torkelte er. An den Sonntagen, vor allem an den Sonntagen, aber natürlich nicht nur an den Sonntagen wollte sein Vater, dass er turnte. Sein Körper musste sich strecken und biegen. Strecken und immer wieder biegen. Erst heute wusste er, dass er das Turnen immer gehasst hatte. Die Montage und Dienstage und Mittwoche lebten von der Vorfreude auf den Donnerstag. An diesem Tag schlich er früher in den kleinen, mit Efeu gegürteten Verschlag, kramte seine Schachteln hervor, in denen er Regenwürmer, Maikäfer und einen toten Sperling aufbewahrte. Er hätte gerne einen Hund besessen. Groß. Tapsig. Lebendig. Mit warmer Schnauze und nach frischem Tortenboden riechendem Fell. Niemand hätte sich dem Hund nähern dürfen. Er wäre sein Schutzschild gewesen. Manchmal biss er sich in den Arm, als würde er mit seinem Hund ringen. Einmal hatte er so intensiv gespielt, dass er erst von sich abließ, als er Blut schmeckte. Er war der Herr über diesen Verschlag. Der Herr über das Gerümpel, über die schäbigen, aussortierten Dinge, die ihn mit Respekt empfingen und ihm zu Diensten waren. Dort stahl er sich aus der Zeit, verhielt sich still, lauschte nur den Vögeln draußen und den Gesprächen, die die Dinge mit ihm führten. Er stand auf einem wackligen Stuhl als Paul I., der vom ganzen, nun gut, beinahe vom ganzen Volk geliebte und verehrte König Preußens. Stolz und glücklich schlich er abends in sein Zimmer zurück. An den Donnerstagen war früher sein Bruder häufig nicht zu Hause gewesen. Heute wäre er so weit. Als Kind fürchtete er sich davor, mit bloßen Füßen über Wiesen zu rennen. Heute wird er die Stiefel, diese schweren Stiefel, die seinem Gang etwas Steifes verleihen, von sich werfen. Mit einem Donnerstagsgefühl wird das gehen. Seine Fußsohlen schienen ihm versiegelt. Verhornt. Er wird, wenn die Aufmerksamkeit der Wärter nachlässt, sich davonstehlen, wird mit weit ausholenden Schritten den Hof durchqueren, über die Wiesen rennen, Disteln niedertrampeln, über Bäche springen. Er wird die Wolken auseinanderreißen und die Erde mit Licht fluten. Und einen leichten Wind wird er machen. Und in einen grollenden Zug sich setzen. Und arbeiten wird er wieder. Zu Hause. In der Zeitzer Straße 43. Und sich einen Hund kaufen. Das auch. Er spähte verstohlen um sich. Er wird zurückkehren. Heute noch. Dann wird er wieder an seinem Sekretär sitzen, mit der Hand über die polierte Fläche fahren, das Tintenfass an seinen Platz schieben, die Schublade herausziehen. Eine leicht gehende Schublade. Wie viel Glück darin beschlossen lag! Er wird ein dünnwandiges Glas an seine Lippen setzen und sich einen großen Schluck Rotwein gönnen. Er wird gefasst sein. Keine Tränen diesmal. Er wird sein Dienstmädchen rufen und ihr sagen, man solle auf morgen einen Schneider bestellen, denn er gedenke zu heiraten. ..."

最近チェックした商品