Description
(Short description)
An ikonographischen Fragen mangelt es auf dem Gebiet der mittelalterlichen und (früh)neuzeitlichen Judendarstellungen nicht, z.B. hinsichtlich des Judenhutsymbols. Das gilt auch für das Freiburger Münster. Der Band bietet einen Überblick über die zahlreichen Darstellungen der Personen am und im Bauwerk, die als Juden zu begreifen sind, verschiedentlich negativ, manchmal positiv konnotiert.
(Text)
So trägt im Tympanon über dem Haupteingang Joseph eine sich nach oben hin verjüngende Kopfbedeckung, während beim Pauluspfeiler des Hauptschiffs die unter dem Apostel hockende Gestalt mit einer Gugel, einer Art Kapuze, ausgestattet ist; die erste Gestalt ist offenkundig positiv zu begreifen, letztere eher nicht. Auch das durch zwei Frauen symbolisierte Paar "Kirche und Synagoge" wird unterschiedlich gewertet, in der Vorhalle deutlich anders als beim "Kampf" zwischen diesen Gestalten gemäß zwei Medaillons des sog. Tucherfensters.Historische und hermeneutische Reflexionen helfen, besser zu verstehen, wie es zu solchen spannungsvollen Momenten und zu manchen geschichtlichen Katastrophen kommen konnte und wie aus einem ursprünglich innerjüdischen "Familienkonflikt" eine Konkurrenz zweier Religionsgemeinschaften wurde.