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Description
(Text)
Der zweite Band von Mirjam Schaubs großer kulturphilosophischer Untersuchung bricht mit der Vorstellung, Populärkultur und Radikalität seien Gegensätze. Spätestens mit Jeremy Benthams 'Auto-Icon' (1832), dem humanoiden Artefakt, das bis heute im University College of London sitzt, später bei Max Stirner, der Bewegung um 1968 und bei Marina Abramovic verbinden sich Radikalität und Populärkultur und stiften eine radikal neue Form von Egalität. Das schlägt sich nieder in einem ubiquitären Gebrauch, der bislang kaum erforscht ist. Dieser queere und unorthodoxe Gebrauch des eigenen Körpers und Lebens lässt sich weder als Handlung noch als Mittel-Zweck-Relation, noch als Nutzenkalkül beschreiben. Spätestens mit der Konjunktur von Krypto-Währungen gerät er zum radikalen Angelpunkt, um das Denken in Besitzkategorien auszuhebeln: Radikaler Gebrauch erscheint plötzlich schützenswerter als einst der Besitz.Das Buch verfolgt den unbedingten Selbstgebrauch in Politik, Kunst und Populärkultur von der Stadtguerilla über radikale Kunstprojekte bis hin zu NFTs, Hackern wie dem Anonymous-Kollektiv und den Aktivistinnen und Aktivisten der »Letzten Generation«. Es enthält und analysiert auch einen bisher unbekannten Kassiber, den Gudrun Ensslin 1969 aus der Haft schmuggeln ließ. Radikalität erweist sich in der künstlichen Herstellung von Gleichheit unter Ungleichen - ungleich an Talenten, Chancen, Mitteln - als wirksames soziales Korrektiv.
(Author portrait)
Mirjam Schaub ist Philosophin und Autorin. Als ausgebildete Journalistin arbeitet sie für Radio, Zeitungen und Fernsehen. Sie ist Professorin für Kulturphilosophie und Ästhetik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.