基本説明
Hrsg. von Erich Heintel. Mit einer Einleitung von Ulrike Zeuch.
Description
(Text)
Die Sprachphilosophie im 18. Jahrhundert steht im wesentlichen in der Nachfolge des englischen Empirismus und gilt im Unterschied zur rationalistischen Sprachphilosophie vor John Locke als sensualistisch. Teilt sie mit der rationalistischen Auffassung auch die Annahme, daß Sprache Denken abbilde, und die Überzeugung, daß das Wesen der Sprache durch ihren Ursprung zu erklären sei,so unterscheidet sie sich doch von dieser in ihren Begriff des Denkens, durch die Verlagerung der Aufmerksamkeit von Sprache allgemein zu einzelnen Sprachen und durch ihre Methode.
Herders Schriften zur Sprachphilosophie sind in diesem Zusammenhang zu sehen; sie greifen Probleme auf, die sich durch den empirischen Ansatz ergeben und weisen weit über den Horizont der Zeit hinaus.
Die in diesem Band zusammengefaßten Schriften geben einen repräsentativen Einblick in den sprachphilosophischen Ansatz Johann Gottfried Herders (1744-1803). Sie lassen ihn sowohl in systematischer Hinsicht als auch in seiner historischen Entwicklung deutlich werden.
(Author portrait)
Johann G. von Herder, geb. am 25. August 1744 Mohrungen, Ostpreußen, gest. 18. Dezember 1803 in Weimar, wuchs als Sohn des Kantors und Schullehrers Gottfried Herder und dessen zweiter Ehefrau Anna Elisabeth Peltz in bescheidenen Verhältnissen auf. Er entschied sich im Jahr 1762 nach Königsberg zu gehen und Chirurg zu werden. Erkannte jedoch, dass er für diesen Beruf ungeeignet war und schrieb sich als Student der Theologie an der Universität in Königsberg ein. In den Jahren 1762-64 besuchte er Vorlesungen über Astronomie, Logik, Metaphysik, Moralphilosophie und Mathematik bei Immanuel Kant. Bereits während des Studiums schrieb Herder Essays über philosophische Themen und sowie Gedichte. 1764 wurde er als Aushilfslehrer an die Domschule nach Riga berufen, wo er bis 1769 blieb und in eine Loge des Freimaurerbunds aufgenommen wurde. In dieser Zeit entstanden seine ersten größeren Veröffentlichungen zur Sprachphilosophie, die sein Freund Johann Friedrich Hartknoch verlegte. Herder postulierte, dass die literarischen Erzeugnisse aller Nationen durch den besonderen Genius der Volksart und Sprache bedingt seien. Zusammen mit Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller zählt Herder zum klassischen 'Viergestirn' von Weimar. Aus seiner Ehe mit Maria Caroline Flachsland stammten sechs Söhne und eine Tochter.