Description
(Short description)
Opulent gestaltete Goldledertapeten mit farbenprächtigen Goldmustern und schimmernden Ornamenten gehörten vom 16. bis 18. Jahrhundert zur Ausstattung von Schlössern und Landsitzen. Die vielfältige Sammlung des Deutschen Tapetenmuseums der Staatlichen Museen Kassel wird nach aufwendigen Restaurierungen nun in neuer Pracht präsentiert.
(Text)
. Der prunkvolle Raum aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stellt den Höhepunkt einer vollendeten Handwerkskunst dar. Die traditionell feuerspeienden Fabeltiere werden als Brunnenfiguren gezeigt, die vegetabile Formen mit Wasser berieseln ein Motiv, das die Phantasie als einen prägnanten Wesenszug der Raumkunst des Rokoko verdeutlicht. Ein hoher künstlerischer Anspruch stand hinter der Fertigung der luxuriösen Wandverkleidungen, die dem Bedürfnis nach kostbaren Interieurs und glanzvoller Inszenierung entsprechen. Ihren Ursprung hat die Herstellung des Goldleders in Nordafrika. Die Technik wurde von den Mauren im 9. Jahrhundert nach Spanien importiert, von wo aus sie sich nach Italien, in die Niederlande, nach Frankreich, England und Deutschland ausbreitete. Das Spektrum der Kasseler Sammlung reicht von üppig punzierten spanischen und italienischen Beispielen über farbig bemalte flämische Tapeten hin zu plastisch modellierten Werken aus den Niederlanden und raffiniert ornamentiertenArbeiten des 18. Jahrhunderts. Im vorliegenden Band wird eine repräsentative Auswahl der Kasseler Bestände zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Die kultur- und kunsthistorische Bedeutung der preziösen Werke tritt durch deren Einordnung in ein anschauliches Umfeld zutage.
(Author portrait)
Dr. Sabine Thümmler, Kunsthistorikerin, promovierte 1987 über ein ornamentgeschichtliches Thema; 1986 bis 1989 Kostümbildnerin am Schauspiel Bonn. Seit 1990 für Leitung des Deutschen Tapetenmuseums und seit 2006 für Leitung der Sammlungsabteilung Angewandte Kunst der Museumslandschaft Hessen Kassel verantwortlich.



