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(Text)
Der nachkantische Idealismus formuliert sich - bei Schelling und Hegel zumal - wesentlich auch als Auseinandersetzung mit der Geschichte der Philosophie. Auch darin verdankt er sich Kant. Die kritische Wende eröffnete einen grundlegend neuen Zugang zur Tradition und ihrer antiken Begründung: Zu Platon und dem Neuplatonismus vor allem, zur platonistischen Tradition bei den Kirchenvätern, Augustinus insbesondere, und zur Renaissance. Die Aneignung der aristotelischen Ontologie und Metaphysik kommt später bedeutsam hinzu. Mit Beiträgen von J. Jantzen, X. Tilliette (in italienischer Sprache), R. Bubner, J. Matsuyama, D. Barbaric, M. Boenke, C. Bickmann, G. Riconda, F. Viganó, P. Masciarelli, G. F. Frigo, A. Denker, W. E. Ehrhardt, L. Procesi, R. Adolphi, K. Yamaguchi, F. Moiso, Ch. Danz, P. L. Oesterreich, T. Griffero, G. Cusinato, S. Otto, M. Baum, M. Franz, P. Ziche, M. von Perger, E. Kiss und I. Strohschneider-Kohrs.
(Table of content)
Inhalt:Jörg Jantzen: VorwortXavier Tilliette: Schelling im Gespräch mit den Alten. Il pitagorismo dell'IdentitàRüdiger Bubner: Platon im Denken SchellingsJuichi Matsuyama: Die Vereinigung des Entgegengesetzen. Zur Bedeutung Platons für Schellings NaturphilosophieDamir Barbaric: Schellings Platon-Interpretation in der 'Darstellung der reinrationalen Philosophie'Michaela Boenke: »In den Netzen der Vernunft«. Schellings reinrationale PhilosophieClaudia Bickmann: Schellings Identitätsform im Lichte der Dialektik PlatonsGuiseppe Riconda: Platonismus und moderne Philosophie. Die Bedeutung der Bezugnahme Schellings auf Platon in der 'Propädeutik' und in den 'Weltaltern'Federica Viganó: Schelling liest Platons 'Timaeus'. Die Erneuerung zwischen Platon und KantPasqualino Masciarelli: Zwischen Geschichte des Pantheismus und Theorie des Vorstellungsvermögens. Beiträge zum platonischen Pythagoreismus zu Zeit von Schellings frühen SchriftenGian Franco Frigo: Die Rolle der Mythologie in der Spätphilosophie SchellingsAlfred Denker: Schelling und AristotelesWalter E. Ehrhardt: Das Ende der Antike in Schellings Philosophie der OffenbarungLidia Procesi: Der Prolog des Johannesevangeliums in Schellings Philosophie der OffenbarungRainer Adolphi: Warum ist überhaupt Zeit und nicht vielmehr ewiges Sein und Wahrheit? Schellings spekulative Theorie der Zeit und ihre antiken Bezüge - Eine SkizzeKazuko Yamaguchi: Altertum und Kunst beim späten SchellingFrancesco Moiso: Die Antike in der Philosophie der KunstChristian Danz: »Der Vater ist nicht wirklich ohne den Sohn«. Erwägungen zu Schellings Auseinandersetzung mit Athanasius von AlexandrienPeter L. Oesterreich: »Der umgekehrte Gott«. Augustinus' Einfluß auf Schellings Rede vom BösenTonino Griffero: »Wie die Alten sagen...« Bemerkungen zum Verhältnis von Schelling zu OetingerGuido Cusinato: Die Ekstase des Ich und der Begriff der Idee beim späten SchellingStephan Otto: Das »Symbolum der wahren Philosophie«. Die nolana philosophia und ihre Vermittlung durch Jacobi an SchellingManfred Baum: Platon und die Kritische PhilosophieMichael Franz: Patristische Philosophie in Tübingen um 1790. C. F. Rößler und seine Bewertung des NeuplatonismusPaul Ziche: Systemkonzepte der antiken Mathematik bei Schelling. Zur Interpretation des Postulate-Begriffs in Schellings FrühphilosophieMischa von Perger: »Die ästhetischen Ideen«. Hölderlins Plan, mit Hilfe Platons das Schöne zu analysierenEndre Kiss: »Ein Leibniz unseres Zeitalters« oder zwischen Hegel und Schad. Ein neuer Beitrag zur Deutung der Platonischen Wendung SchellingsIngrid Strohschneider-Kohrs: Bilder und Gegenbilder goethezeitlicher Antike-Rezeption
(Review)
»Als aus theologischer Perspektive besonders interessant und wichtig, ja geradezu kostbar, ist der [...] Sammelband [...] zu bezeichnen. Es handelt sich um durchweg hochkarätige Beiträge zu einer Schelling-Fachtagung in Mailand. [...] Von kaum zu überschätzendem Gewinn ist somit dieser Band sowohl für den an Schelling Interessierten, als auch, unabhängig von Schelling, im Blick auf die Geschichte der Platon- und Aristotelesrezeption, sowie schließlich hinsichtlich der Bedeutung des antiken, v.a. des platonischen Denkens für heute.« Albert Franz, Theologische Revue