Description
(Short description)
Ausgehend vom asymmetrischen Begriffspaar Kohärenz und Mehrdeutigkeit zeichnet die Arbeit eine Autorpoetik Rumelants von Sachsen und greift über synchrone/diachrone Vergleiche auf die Frage der Gattungspoetik aus. Untersucht wird produktions- und rezeptionsseitige Kohärenzbildung mit Blick auf die Einheit des Textes im Geflecht von Produktion, Aufführung, Verschriftlichung und Rezeption.
(Text)
In Auseinandersetzung mit dem Gesamtwerk Rumelants von Sachsen wird eine differenzierte Autorpoetik des Dichters im ausgehenden 13. Jahrhundert gezeichnet.Darüber hinaus werden durch synchrone und diachrone Vergleiche mit anderen Sangspruch-Autoren gattungstypische Merkmale poetischer Rede aufgezeigt. Im Mittelpunkt steht das asymmetrische Begriffspaar Kohärenz und Mehrdeutigkeit: Modellanalysen zeigen, wie sich die Strophen in einem Spannungsfeld von einerseits auf unmittelbare Verstehbarkeit zielenden Sprechakten und andererseits artifizieller Sinnpluralisierung verorten lassen. Dabei wird deutlich, wie Mehrdeutigkeit Kohärenz herstellen, aber auch stören kann. Untersucht werden Prozesse der Kohärenzbildung auf Produktions- und Rezeptionsseite mit Blick auf die Frage der Texteinheit in einem Geflecht von Produktion, gesungener Aufführung, Verschriftlichung und Rezeption.
(Table of content)
1 Einleitung1.1 Sangspruchdichtung zwischen Ästhetik und Pragmatik: Methodologische Vorüberlegungen1.2 Rumelant im Kontext: Textkorpus und Forschungsstand2 Sentenzhaft-pointiert: Gattungsinterne Kohärenz der Einzelstrophe2.1 Tendenzielle Einstrophigkeit als Gattungsmerkmal2.2 Sangspruchdichtung als <>2.3 Zum Sentenz-Begriff2.4 Sinnstiftung und Sentenz: Rumelant IV,222.5 Resümee3 Allegorisch-rätselhaft: Strophenübergreifende Kohärenz3.1 Allegorische und verrätselnde Strophenkomplexe um 1300: Forschungstendenzen3.2 Markierte Zusammengehörigkeit: Nebukadnezars Traum als Paradigma3.3 Sinnangebote: Zur Einhorn-Allegorie in Rumelants Strophen V,1-33.4 Rätsel und Lösung3.5 Resümee und Ausblick. Tonkohärenz in Rumelants Ton IX4 Gattungskohärenz und allusive Intertextualität4.1 Gattungsinterferenzen als Kunstdemonstration4.2 ? Begründungsaporien4.3 Rezeption als Kohärenzindikator4.4 Noch einmal: Rumelant im Kontext. Resümee5 Fazit: Rumelants Sangspruchdichtung im Spannungsfeld zwischen Produktion, Aufführung, Verschriftlichung und sinnstiftender RezeptionAbkürzungsverzeichnis LiteraturverzeichnisAnhangRegister
(Author portrait)
Eva Locher war Doktorandin am Deutschen Seminar der Universität Zürich.



