Description
(Text)
Seit ihrer Entstehung widmet die Literatur dem Sammeln eine große Aufmerksamkeit: Sie nimmt Methoden, Gegenstände, Protagonisten und Institutionen ins Visier und reflektiert, modifiziert oder subvertiert dabei wissenschaftliche Sammlungsobjekte und -strukturen. Sprachen des Sammelns vereint Studien aus Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaft ebenso wie Beiträge von Schriftsteller/innen und Künstler/innen, in denen ein erweiterter Literaturbegriff zum Tragen kommt. Inwiefern kann Sprache selbst als eine Form der Sammlung verstanden werden? Lässt sich die Funktion einer Sammlung analog zur Sprache denken? In vier systematischen Abschnitten wenden sich die Beiträge der Beschreibbarkeit von Dingen und der Sprachdinglichkeit zu, sie untersuchen Dynamik und Statik von Ordnungsstrukturen, befragen den Menschen als Sammlungssubjekt und -objekt und widmen sich demjenigen, was als Abjekt, Rest oder Abfall aus der Sammlung wieder herausfällt.
(Author portrait)
Dr. phil., Studium der Philosophie und der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft in Tübingen und Leipzig, Promotion in Philosophie über die Philosophie Friedrich Schleiermachers; Lehre an den Universitäten Paris IX Dauphine (F), Cergy-Pontoise (F), Stuttgart sowie an der Hochschule der Künste in Bern (CH); gegenwärtig wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt Universität zu Berlin sowie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Arbeitsschwerpunkte: Literatur und Philosophie der Romantik; Kulturphilosophie; Wechselwirkung von Kunst und Wissenschaft; Philosophie und Literatur; materiale Kultur und Wissenssammlung; Interkulturalität und Fremdheitsdiskurse.Sarah Schmidt wurde 1965 in Dinslaken geboren und emigrierte 1976 mitsamt der Familie nach Westberlin. Dort ging sie durch die harte Schule von Schmargendorf, Schöneberg und Neukölln, seit 1981 ist sie Kreuzbergerin aus Überzeugung. Sie ist seit 1994 Autorin, war Gründungsmitglied der »Reformbühne Heim und Welt«und ist seit 1995 Stammmitglied des »Frühschoppens«. Sie war über viele Jahrehinweg die einzige Frau auf Berlins Lesebühnen. Zahlreiche Auftritte in der Republik, diverse Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften. Seit 2004 ist sie Kolumnistin der Taz.