Description
(Text)
In diesem Buch werden zeitgenössische afroamerikanische Filmemacherinnen vorgestellt, die sowohl den amerikanischen Gegenwartsfilm in Hollywood als auch Fernsehserien auf unterschiedlichen Streaming-Plattformen prägen. Die Genres sind weit gefächert: vom Road-Movie (Melina Matsoukas' Queen and Slim) zum Horror-Trip (Nia DaCostas Candyman), zu historischen Themen wie Kasi Lemmons' Harriet und die Geschichte der Underground Railroad bis zu Ava DuVernays Dokumentarfilm 13th, der das amerikanische Gefängnissystem behandelt. Sie griff dieses Thema als fiktionale Adaptation in When They See Us auf, ein Film über fälschlicherweise zu Haftstrafen verurteilte Schwarze Jugendliche aus New York, deren Leben zerstört wurde, nachdem sie mit der Vergewaltigung einer weißen Frau im Central Park in Verbindung gebracht wurden.Die Filme von Ava DuVernay, Melina Matsoukas, Nia DaCosta, Halle Berry, Regina King und Kasi Lemmons stehen in der Tradition von Schwarzen Filmemacherinnen und Regisseurinnen, der L.A. Rebellion in den siebziger Jahren: eine Gruppe von jungen afroamerikanischen Regisseuren, die aus der L.A. Filmschule ausbrechen wollten. Dieses Buch setzt sich auch mit dem Thema des Schwarzamerikanischen Traumas der Sklaverei und des Civil Rights Movement auseinander. Viele Themen in den Filmen artikulieren dieses Trauma, sind aber stärker auf Überlebensstrategien und Resistenz orientiert, sie feiern die afroamerikanische Kultur, anstatt nur das Leiden zu sehen. Im Kontext der internationalen Black Lives Matter-Bewegung entwickeln diese afroamerikanischen Regisseurinnen eine neue Filmsprache, die sie kreativ und originell gestalten. Es geht um Joy (Freude/Lust) anstatt um Defeat (Verlust/Niederlage/Scheitern).
(Author portrait)
Karen A. Ritzenhoff, Ph.D., geboren 1963 in Marburg/Lahn, studierte Kommunikationswissenschaften und Vergleichende Literaturwissenschaft an der School of Journalism and Mass Communication der University of Minnesota, Minneapolis (USA) und am Department of Radio-TV-Film der Northwestern University, Evanston/Illinois (USA). 1996 Promotion in Minneapolis über DEFA-Dokumentarfilme.1994 konnte sie ihre Lehrtätigkeit am Department of Communication der Central Connecticut State University (CCSU) beginnen, wo sie als Professor sowohl Kurse in Filmtheorie («Women and Film») als auch Visual Communication und Fernsehproduktion unterrichtet. Von 2002 bis 2012 leitete Ritzenhoff ein Frauen-Filmfestival, das alle zwei Jahre an CCSU und am New Britain Museum of American Art ausgerichtet wurde. Im Frühjahr 2022 war sie als "Visiting Professor" an Wesleyan University in Middletown, Connecticut in Film Studies, wo sie einen Kurs über Afro-Amerikanisches Kino anbot.



