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Description
(Short description)
Obwohl sie schon seit einigen Jahren hier wohnte, war die Ankunft der Ozeandampfer, die jeweils von kleinen Schleppern an ihrem Haus vorbei quer durch die Lagune zum Hafen gezogen werden, für die Frau noch immer ein Ereignis, dem sie bisweilen mit geöffnetem Mund ihre Aufmerksamkeit schenkte. Als sie an diesem Morgen einmal mehr ihren linken Arm ausstreckte, um das Fenster der besseren Sicht wegen ganz zu öffnen, griff sie ins Leere.
(Text)
Die Hummel, die Möwe, der Seeigel, die Ameise, der Fisch und noch einige andere kleinere oder größere Tiere treten in Werner Grabhers Miniaturen in schicksalhafte Verbindung mit den Menschen. Zwischen extremer Naheinstellung und Totale wechselnd nähert sich der Autor Nebenschauplätzen, zeichnet vieldimensionale Bilder des Geschehens und entschleunigt mit Zeitlupeneffekten die Dramaturgie des Alltäglichen. So verwandelt sich in einer der Geschichten die Warteschlange vor dem Museum unversehens in ein Jackson-Pollock-Bild, während sich in einer anderen das dramatische Geschehen bei einem Fußballspiel vom Feld ins Abseits verlagert. Auf charmant nüchterne Weise macht Grabher den Leser mit der Anatomie verhängnisvoller Ereignisse vertraut. In seinen sprachlich inszenierten Kurzfilmen ereignen sich lauter Katastrophen. Aber von einer Geschichte zur andern hinterlässt Grabhers wertfreier Blick auf die Unausweichlichkeiten des Daseins eine ansteckend wirkende Gelassenheit. Kongenial begleitet und interpretiert von Illustrationen des Künstlers Tone Fink.
(Review)
"Mit nahezu therapeutischer Konsequenz hilft Werner Grabher nicht nur dem Leser, den Blick zu schärfen und dem Wesen der Existenz näher zu rücken, er bringt auch gesicherte Gefühlslagen aus dem Gleichgewicht. (...) Was dieses Buch ebenbürtig fantasievoll und anregend ergänzt, sind die wunderbar witzig-zarten Kritzelzeichnungen von Tone Fink, die diese Kürzestgeschichten begleiten." Der Standard, Sybille Fritsch "... ein schöner Erzählband ..." KULTUR, Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, Ingrid Bertel
(Author portrait)
Werner Grabher, geboren 1948 in Warth/Vorarlberg. Studium der Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Germanistik in Innsbruck und Wien. Seit 2000 Vorstand der Abteilung Kultur im Amt der Vorarlberger Landesregierung und seit 2003 Präsident der Kommission Kultur der Internationalen Bodenseekonferenz. Verfasst Prosa und Theaterstücke. Mehrere Veröffentlichungen, ausgezeichnet u. a. mit dem Staatsstipendium für Dramatik.