Full Description
Wie gehen Organisationen mit ihrer Vergangenheit um und was geschieht, wenn sie sich der Vergangenheit anderer annehmen? Der vorliegende Band versammelt Beiträge von Sozial-, Geschichts- und Wirtschaftswissenschaftler(inne)n, die diese Frage aus unterschiedlichen Perspektiven und für unterschiedliche Organisationstypen beleuchten. Zwei grundverschiedene Momente sozialer Gedächtnisse werden dabei adressiert: Zum einen muss davon ausgegangen werden, dass Organisationen ihre Strukturen pfadabhängig ausbilden und ihre Aktivitäten nur aus ihrer Vergangenheit heraus analysiert werden können. Diese Vergangenheit offenbart sich im Rückblick zum anderen aber nur selektiv und interpretativ - sie wird unter den Umständen gegenwärtiger Situationen immer neu konstruiert. Soziale Gedächtnisse der Organisation geben somit Orientierung für Prozesse des Organisierens. Zugleich kann es Gegenstand organisationalen Handelns sein, eine solche Orientierung für andere bereitzustellen.
Contents
Einleitung - Gedächtnisse der
Organisationen und die Organisation der Gedächtnisse.- Organisationales Gedächtnis und Konventionen: Über
Hypothesen, Akteure und Rechtfertigung.- Obliviologie
der Organisation in
der modernen Gesellschaft.- Rückwärts
in die Zukunft - zur empirischen Rekonstruktion organisationaler
Gedächtnispraktiken.- Tools:
Gedächtnis und Gehirn von Organisationen?!- Personalfluktuation
und prekäre Beschäftigung ohne Vergessen. ‚Anker'-Kräfte als organisationales
Gedächtnis im Einzelhandel.- Das
Gedächtnis der Redaktion. Über die Erinnerungspraxis der Süddeutschen Zeitung
in der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg.- Das Gedächtnis betrieblicher
Beschäftigungssysteme.