Description
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Bei der erweiterten Nutzung von Kirchen haben sich zwei unterschiedliche Richtungen herausgebildet: Modelle mit kirchlichen und weltlichen Partnern. Binnenkirchliche Nutzungserweiterungen sind inzwischen als Lösungsoption etabliert. Neuerdings richtet sich der Blick zunehmend auf Nutzungserweiterungen mit kommunalen, zivilgesellschaftlichen und kommerziellen Partnern.
Die vier in diesem Arbeitsheft vorgestellten Projekte spiegeln beide Richtungen. Die Christuskirche in Gelsenkirchen-Bismarck zeigt exemplarisch den Prozess einer binnengemeindlichen Nutzungserweiterung, durch die gleichsam ein Gemeindehaus in das Kirchengebäude integriert wurde. An der Kirche St. Pauli in Soest lässt sich ablesen, wie ein gesellschaftlicher Trend, die Urnenbestattung, zur Integration eines Kolumbariums in eine Gemeindekirche führte. Die Kreuzeskirche in Essen, inzwischen in privater Trägerschaft, wird weiterhin als Gemeindekirche, als Kulturkirche und zusätzlich kommerziell als Raum für Events genutzt. Und die Friedenskirche in Bochum-Stahlhausen wurde zu einer interkulturellen Stadtteilbegegnungsstätte, in der die Gemeinde zusammen mit einer Migrantenorganisation den christlich-islamischen Dialog in praktische Arbeit umsetzt.
(Author portrait)
Manfred Keller, geboren 1940, Studium der Theologie. 1972 bis 1979 Gemeindepfarrer in Württemberg, 1979 bis 2005 Leiter der Evangelischen Stadtakademie Bochum und Synodalbeauftragter für den Christlich-Jüdischen Dialog im Kirchenkreis Bochum. Seit 2002 Vorsitzender des Evangelischen Forums Westfalen. Initiator der Biennale: Musik & Kultur der Synagoge. Veröffentlichungen u.a. zur jüdischen Geschichte des Ruhrgebiets und zum christlich-jüdischen Dialog.



