Description
(Text)
Das in Nachfolge der Ereignisse des Hanshin-Awaji-Erdbebens im Jahr 1998 etablierte NPO-Gesetz ermöglicht Japans Bürgern erstmals in der Geschichte die Errichtung eigenständiger Nonprofit-Organisationen (NPOs). Das Buch dokumentiert ihren Gründungsboom und den gegenwärtigen gesellschaftlichen Umbruch durch Interviews mit Experten, Lobbyisten und Regierungsbeauftragten und eine ethnographische Feldstudie einer NPO in Osaka. Es hinterfragt die vielfach angenommene Alternative eines Dritten Sektors außerhalb ökonomischer und staatlicher Einflussnahme und vergleicht die Arbeitspraxis und partizipativen Möglichkeiten von Organisationen in Japan und Deutschland. Schließlich unterzieht es die durch westliche Modernisierungsideale aufgekommenen Urteile zu Japans sozialer und politischer Entwicklung und die aktuelle Diskussion um Zivilgesellschaft neuer Kritik.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Japan ohne Zivilgesellschaft? - Zivilgesellschaft als westliches Konstrukt - Transfer und Bewertung - Ethnographie eines Umbruchs: Rechtsformen und Realität, Innenansichten einer NPO, der Fall japanischer NPO-Zentren - NPOs und Treuhandstiftungen als Partizipationsoption: Hinweise und Materialien zur Errichtung, Besteuerung, Fundraising und Projektpraxis.
(Author portrait)
Der Autor: Jörg Kruth, geboren 1977, studierte an der Universität zu Köln sowie der Ritsumeikan Universität in Kyoto und wurde 2007 an der Philosophischen Fakultät in Köln promoviert. 2004 war er Stipendiat der Heinz-Schwarzkopf-Stiftung und 2006 JSPS Postdoctoral Fellow an der Kansai Universität in Osaka. Der Autor unterrichtet am Ostasiatischen Seminar der Universität zu Köln.



